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Sturmflut von 2013

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Die Sturmflut von 2013 vom 6. Dezember 2013 war eine Folge des Sturmtiefs "Xaver".

Das Tief entwickelte sich am 4. Dezember durch große Temperaturgegensätze bei Island und zog unter Verstärkung zum Orkantief über die Nordsee nach Südschweden. Das Sturmfeld erfasste Schottland und das nördliche Mitteleuropa von Dänemark und Norddeutschland bis nach Polen. Der Luftdruck im Zentrum des Orkantiefs sank in der Nacht zum Nikolaustag im Bereich Dänemark – Südschweden zeitweise bis etwa 961 Hektopascal. Gleichzeitig befand sich vor der Biskaya ein kräftiges Hochdruckgebiet mit einem Kerndruck von 1037 Hektopascal. Diese enormen Luftdruckgegensätze wurden durch ein Sturmfeld ausgeglichen, in dessen Bereich es in Schleswig-Holstein, im nördlichen Niedersachsen und in Mecklenburg-Vorpommern verbreitet Böen bis Orkanstärke gab.


Drei Tage lang - vom 5. bis zum 7. Dezember - hielten starke Böen und Sturmfluten die Menschen in Atem. Doch trotz Dünenabbrüchen an den Küsten, Überschwemmungen und dem mit 9,67m bis dahin dritthöchsten Wasserstand, der jemals in Cuxhaven gemessen wurde, waren die angerichteten Schäden geringer als zunächst befürchtet.

Sehr dramatisch ging es dabei in Sahlenburg zu, in dem sich mitten in der Nacht alle Rettungskräfte fluchtartig zurückziehen mussten und der Damm an der Wolskermarsch schon aufgegeben wurde. Der Damm hielt aber gerade noch so stand, weil er bereits tagsüber mit über 10.000 Sandsäcken aufgestockt worden war.

Am Steubenhöft in Cuxhaven wurden folgende Pegelstände gemessen:

am 5. 12. 2013 nachmittags gegen 15 Uhr: 8,25 m
am 6. 12. 2013 nachts gegen 3 Uhr: 9,67 m
am 6. 12. 2013 nachmittags gegen 15 Uhr: 8,90 m
am 7. 12. 2013 nachts gegen 3 Uhr: 7,85 m

PN + 9,67 m = MHW + 3,15 m. Die höchste Flut lag also 3,15 m über mittlerem Hochwasser.

Zum Vergleich:

Sturmflut am 03.01.1976: PN + 10,10 m
Sturmflut am 16.02.1962: PN + 9,95 m

An der Nordseeküste gab es durch die hohe Sturmflut erhebliche Dünenabbrüche - vor allem auf den Inseln Juist, Norderney, Spiekeroog und Wangerooge. Spitzengeschwindigkeiten erreichte der Sturm auf Spiekeroog und am Brocken mit etwa 150 Kilometern pro Stunde. Das Besondere an "Xaver" war eine Kette von vier aufeinanderfolgenden Sturmfluten gewesen.

Auch in Hamburg gab es drei Sturmfluten in direkter Folge. Eine von ihnen war die zweithöchste Sturmflut in der Geschichte der Stadt. Nur bei der Sturmflut von 1976 war das Wasser noch stärker aufgelaufen. Der Scheitel lag am 6. Dezember gegen 6.15 Uhr bei 6,09 Meter über NN, fast vier Meter über dem mittleren Hochwasser. Zum Vergleich: Bei der Sturmflut 1962 waren die Pegel "nur" auf 5,70 Meter über NN gestiegen, was wegen zu niedriger Deiche aber verheerende Auswirkungen hatte.