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Sturmflut

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Buch Sturmflut 1962
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Diese Seite behandelt das Thema Sturmflut allgemein. Für einige Sturmfluten gibt es eigene Seiten:


Eine Sturmflut, norddeutsch auch "Blanker Hans", ist ein durch Sturm mit auflandigen Winden erhöhter Tidenstrom.

Von einer Sturmflut wird gesprochen, wenn der Tidenhöchststand das mittlere Tidenhochwasser um 1,5 Meter oder mehr übersteigt. Sie tritt im Frühjahr und im Herbst z.B. in Gebieten der Nordsee auf.

Sturmfluten und ihre Wirkungen sind seit etwa dem Jahr 1000 u.Z. überliefert. Zuverlässige Angaben gibt es dabei -bis in die neuere Zeit hinein- allenfalls für das Ausmaß der jeweiligen Landverluste. Dazu, wie viele Tote jeweils zu beklagen waren, namentlich, welche Sturmflut unter dieser Sicht die bisher „verheerendste“ war, gibt es nur Angaben, die zum einen sehr widersprüchlich, zum anderen im Hinblick auf die mittelalterliche Siedlungsdichte an der Nordsee vielfach deutlich zu hoch angesetzt sein dürften.

Die Opfer der Sturmfluten von 1953 (vor allem in den Niederlanden) und 1962 (vor allem in Deutschland und Dänemark) waren Anlass für umfangreiche Küstenschutzmaßnahmen.

Diese massiven Investitionen in den Küstenschutz, insbesondere durch Deichbau und Sperrwerke, haben dafür gesorgt, dass die jüngsten Sturmfluten weitaus weniger Schäden verursachten als frühere, niedrigere Sturmfluten.

Im Zuge der globalen Erwärmung durch den verstärkten Treibhauseffekt wird allerdings mit einer Erhöhung der Sturmflutgefahren durch drei Effekte gerechnet: Erhöhte Sturmwahrscheinlichkeit, Erhöhung der Sturmintensitäten und genereller Anstieg des Meeresspiegels.

Große Sturmfluten

  • 340 vor Christi Cimbrische Flut
  • 17.02.1164 Julians Flut, Jadebusen entsteht, mehrere 1.000 Menschen sterben
  • 16.12.1164 An der Elbe und Weser sind viele Tausend Menschen ertrunken. [1]
  • 1216 An die 10.000 Menschen sind Nordfriesland ertrunken [1]
  • 16.01.1219 Marcellus Flut, um die 30.000 Todesopfer [1]
  • 23.11.1334 Clemens Flut
  • 16.01.1362 Marcellus Flut, erste große Mannestränke
  • 1400 Friesen Flut
  • 1418 Altenbrucher Schleuse samt Deich ganz eingegangen. 18 Jahre später eingedeicht und neu gelegt worden. Braake durchgerissen zur Schleuse.
  • 1434 - 1501 Sechs gallische Fluten
  • 17.01.1511 Antonius Flut
  • 1528 Deichbruch bei der Otterndorfer Schleuse
  • Juli 1561 Bei einer Sturmflut geht die Grodener Wasserschleuse verloren [1]
  • 01.11.1570 Allerheiligen - Sturmflut
  • 10. und 26.02.1625 Fastnachts Flut, am 26. wurde durch die Flut die Hälfte des Neufelderdeiches weggerissen [1]
  • 11.10.1634 Zwei große Mannestränke. In dieser Nacht auf den 12. wütet eine entsetzliche Sturmflut[2]. Fast ganz Nordfriesland wurde zerstört. Nordfriesische Inseln entstehen. [1]
  • 1638 Otterndorfer Osterschleuse weggerissen. Der halbe Mond entsteht.
  • 8.02.1661 Sturmflut, welche den Hamburger Stadtdeich zerstört [1]
  • 10.10.1663 Deichbruch bei Marienthal
  • 29.10.1670 Mittlere Schleuse in Otterndorf weggerissen
  • 04.12.1681 Altenbrucher Schleuse weggetrieben
  • 25.11.1685 Katharinen Flut
  • 21.09.1697 Ritzebüttler Neuenfelde Deichlinie von 1618 alle paar Jahre zurückverlegt.
  • 16.05.1714 Im Außendeich ist viel Vieh ertrunken.
  • 03./04.03.1715 Im Außendeich ist viel Vieh ertrunken.
  • 25. Dezember 1717: Weihnachtsflut. Land bis 10 Fuß unter Wasser, Verluste im Kreis Land Hadeln mit Amt Ritzebüttel 813 Menschen 3054 Pferde 10759 Hornvieh 2681 Schweine 5512 Schafe 145 Häuser 172 Scheunen
  • 04.02.1825 Das Land 3 bis 6 Fuß unter Wasser, 16 Menschenleben gefordert, mehrere Häuser. Gesamtschaden= 72.000 Thaler, welcher durch Spenden gedeckt wurde, die aus dem Vaterlande, England, Preußen, dem Bremischen, Sachsen, dem Lippischen, Hessen, Bremen, Hamburg, Lübeck und Frankfurt zusammengekommen sind.
  • 1826 und 1827 starben viele Menschen an Malaria.

Weitere schwere Sturmfluten:

  • 02.11.1833 / 21.10.1845 / 02.01.1855 / 04.12.1863 / 15.10.1881 / 22.12.1894 / 13.03.1906 / 13.01.1916 / 17.02.1916 / 18.10.1936
  • 31.01.1953
  • 22.12.1954 In Holland verlieren 1.800 Menschen ihr Leben
  • 16.02.1962 Viele Deichbrüche entlang Elbe und Oste, in Hamburg - Wilhelmsburg Tote und Schäden in Millionen - Höhe.
    Sonderheft der CZ zur Sturmflut 1962
  • Januar 1976 Deichbrüche in Drochtersen und der Haseldorfer Marsch.

Literatur

Dr. Georg Eilker,"Die Sturmfluten in der Nordsee",1877, Verlag W.Haynel

Weblinks


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Quelle: Der Deichschutz im Amte Ritzebüttel
  2. 11. Oktober 1634: `Burchardiflut´. Allein in Nordfriesland sollen 9.000 Menschen in den Fluten umgekommen sein. Die Insel Strand wurde in Nordstrand und Pellworm zerrissen, die Halligen `Nieland´ und `Nübbel´ verschwanden. Nach Anton Heimreich gingen durch den Untergang der Insel über 1.300 Häuser, 28 Windmühlen und 50.000 Stück Vieh verloren.