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Wattenmeer

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Wattenpriel vor Döse
Abendstimmung im Watt
Abendstimmung im Watt


Als Wattenmeer bezeichnet man das Teilgebiet eines Meeres im Küstenbereich beziehungsweise die dortige Landschaft, die unter einem starken Einfluss der Gezeiten steht.


Ein Wattenmeer (sprachlich: „watend begehbares Meer“) ist regelmäßig zwei Mal täglich während eines Hochwassers überflutet und fällt während eines Niedrigwassers trocken. Die bei Niedrigwasser trocken fallenden Flächen bezeichnet man als Watt.

Vorkommen

Wattenmeere findet man in allen Teilen der Welt in den gemäßigten Zonen. In den tropischen Zonen sind derartige Küstengebiete zumeist mit Mangroven (Gezeitenwäldern) überwachsen.

Die wichtigsten Wattenmeere

  • Das mit etwa 8.000 Quadratkilometern Wasseroberfläche größte Wattenmeer der Erde ist das Wattenmeer der Nordsee. Es verfügt über etwa 60 Prozent der Fläche aller Wattenmeere Europas.
  • Das zweitgrößte Wattenmeer der Welt ist mit einer Wasseroberfläche von etwa 400 Quadratkilometern das Wattenmeer Saemangeum in Korea.

Entstehung

Ein Wattenmeer entsteht im Allgemeinen entweder durch einen dauerhaften Anstieg des Meeresspiegels, wodurch ehemaliges Festland regelmäßig beim Hochwasser der Gezeiten überflutet werden. Oder eine Sturmflut verödet Kulturland, welches anschließend dem Meer überlassen werden muss. So großflächig geschehen in Nordfriesland.

Struktur

Man unterscheidet zwischen

  • Schlickwatten
  • Sandwatten (Sände)
  • Felswatten (z.B. bei Helgoland)

Bedingt durch ständige Wasserströmung über dem Watt bilden sich die typischen Rippel.

Merkmale

Bei einem Wattenmeer verfügt der Meeresboden, also die ehemalige Landmasse, nur über ein geringes Gefälle, wobei der Höhenunterschied im Allgemeinen weniger als einen Meter auf einer Länge von einem Kilometer aufweist. Gleichzeitig beträgt der Unterschied des Wasserstandes zwischen Hochwasser und Niedrigwasser mindestens zwei Meter, damit eine genügend große Fläche trockenfällt.

Geringe Höhenunterschiede im Watt verursachen die Bildung von Prielen, natürliche Wasserläufe die unterschiedliche Wasserhöhen ausgleichen.

Im Bereich von Flussmündungen werden feinkörniges Material und Schwebstoffe durch Flüsse in das Wattenmeer eingeführt, die zuvor in relativ niederschlagsreichen, flachen Gebieten vom Land in die Flüsse gespült wurden. Auch landseitige Winde führen dem Wattenmeer dieses Material zu, welches dann Bestandteil des Wattsediments wird.

Oft bilden vorgelagerte Inseln und Sandbänke einen Schutz vor der Brandung des Meeres.

Flora und Fauna

Ein Wattenmeer bietet einen speziellen, in Teilen auch extremen Lebensraum. Viele Tiere und Pflanzen leben ausschließlich im jeweiligen Wattenmeer, in dem sie angesiedelt sind und haben sich den dort herrschenden Bedingungen angepasst. Zudem ist ein Wattenmeer oft ein wichtiges Rastgebiet für Zugvögel. Außerdem bietet das Wattenmeer den Lebensraum für Wattwürmer und viele Muschelarten. Und nicht nur das, an sogenannten Wattbänken siedeln auch Robben. Es gibt auch sehr viele einzigartige Pflanzen, die nur auf dem sandigen, lockeren Boden der Dünen wurzeln und diese stabilisieren.

Problematik

Der Lebensraum Wattenmeer ist sehr sensibel und empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, die zum großen Teil menschlichen Ursprungs sind. Daher gibt es weltweit Initiativen zum Schutz der Wattenmeere, die schon heute Ansätze zu einer internationalen Zusammenarbeit zeigen

Weltkulturerbe

Seit dem 26. Juni 2009 besitzt das Niedersächsische, das Schleswig-Holsteinische, sowie das Niederländische Wattenmeer die Anerkennung der UNESCO als `Weltnaturerbe Wattenmeer´.
Hamburg und Dänemark streben die Anerkennung für 2012 oder 2013 an.

Bilder


Weblinks