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Alter Deichweg 4: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. Januar 2024, 19:00 Uhr

Schiffsausrüster Diek um 1890

Das Haus Alter Deichweg Nr.4' gehört zu den ältesten Häusern in Cuxhaven.

Ab 1854 wohnte darin der Krämer und Schiffshändler Peter Hermann Diek. Das Geschäft wurde 1884 von seinem Sohn Johann Hermann Diek übernommen. Dieser erweiterte die Firma mit dem Bereich der Schiffsausrüstung. Auf dem Bild rechts steht Johann Hermann Diek vor seinem Geschäft in Alten Deichweg. Die englische Sprache auf dem Firmenschild deutet auf Geschäftsinteressen des Hauses im Hafen und in der Schiffahrt hin.

Diek war eine geschätzte Persönlichkeit Cuxhavens. Er war Mitglied der Gemeindevertretung. Als Vorsitzender der Bade- und Beleuchtungskommission gehörte er dem Gemeindevorstand an. Ab 1891 wurde Johann Hermann Diek Agent der "Vereinigten-Bugsier-Dampfschiff-Gesellschaft". Von 1900 bis 1910 war er als Nachfolger der Konsuln Kroeger und Hou Vizekonsul von Brasilien. Er verstarb im Jahr 1920.

Das Geschäft wurde von seinem Sohn Wilhelm übernommen, der sich nach dem 1.Weltkrieg im Haus Am Seedeich 21 als Schiffsmakler niederließ.

Das Haus hat in den folgenden Jahre viele Besitzer gehabt. Im Cuxhavener Gedächtnis sind hauptsächlich zwei Namen gespeichert: Das Café Oest und ab 1954 die Seemannskneipe Elbe 1 von Bernd Kück.

Als Gaststätte Elbe 1 war das Haus fester Bestandteil des Cuxhavener Rotlichtviertels, auch etwas abwertend Petroleumviertel genannt. Das war das Gebiet um die Deich- und Fahrenholzstraße, Neue Reihe und Alter Deichweg. Zwischen dem zweiten Weltkrieg und der Jahrtausendwende tobte hier das Leben. Es wurde auch gerne vom „Nachtjackenviertel“ gesprochen.

Besonders denken Cuxhavener dabei an die Gaststätte „Elbe 1“ im Alten Deichweg. Unter Besitzer Bernd Kück war Elbe 1 die einzige Lokalität in Cuxhaven, die 24 Stunden am Tag geöffnet hatte. Es wurde in drei Schichten gearbeitet.

Bernd Kück fand für seine Gaststätte immer wieder Wirte, die das Milieu kannten und mit den Gästen umgehen konnten. Hier trafen sich Besatzungen von Fischdampfern und natürlich auch andere Seeleute, aber auch Cuxhavener Kriminelle, die alle einen rauen Ton liebten. Ungemütlich wurde es, wenn die isländischen Fischer erschienen, die mit Alkohol nicht unbedingt auf Kriegsfuß standen. Es gab verbale Streitigkeiten, aber auch so manche Schlägerei. Die Wirte konnten nicht immer schlichten, dann war die Polizei gefordert und so landeten viele in der Ausnüchterungszelle des damaligen Polizeigebäudes in der Friedrich-Carl-Straße.