Tabulatur Lüdingworth: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2014, 15:49 Uhr
Die Tabulatur Lüdingworth ist ein Fragment einer Orgeltabulatur, die im Umfeld der weltberühmten Wilde/Schnitger-Orgel an St. Jacobi zu Lüdingworth gefunden wurde.
Inhaltsverzeichnis
Der Sensationsfund
Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojektes zur norddeutschen Orgellandschaft forschte der Freiburger Musikwissenschaftler Dr. Konrad Küster im Jahre 2005 auch im Archiv der Kirchengemeinde Lüdingworth nach historischen Noten. Dabei entdeckte er am 31. Oktober 2005 in einem Rechnungsbuch Fragmente einer achtseitigen Orgeltabulatur aus der Zeit um 1550-1570.
Bedeutung
Nach der Auswertung des Fundes stellte Professor Küster fest, dass mit der Tabulatur Lüdingworth die „derzeit älteste bekannte Musik der norddeutschen Orgelkultur“ vorliegt. Es handele sich um einen „musikhistorischen Fund von europäischer Bedeutung“. Unter anderem enthält die Tabulatur Lüdingworth den Beginn einer Choralbearbeitung des 1560 verstorbenen Paul Rußmann[1], dieses ist der älteste Orgelchoral eines lutherischen Organisten. Außerdem finden sich in dem Fragment eine Übersicht über das Notationsverfahren sowie Formeln, an die sich Organisten beim Improvisieren an der Orgel anlehnen können.
Veröffentlichung
Professor Küster hat die Tabulatur Lüdingworth im Jahre 2007 als Faksimile mit Einführung und Übertragung veröffentlicht:
Konrad Küster: Tabulatur Lüdingworth. Norddeutsche Orgelmusik des 16. Jahrhunderts (Documenta Musicologica), Verlag: Bärenreiter, 2007
ISBN-10: 3761819854
ISBN-13: 978-3761819852
Fußnoten
- ↑ Rußmann war seit 1548 Organist an der Hauptkirche St. Petri zu Hamburg