Mißfeldt, Friedrich
Friedrich Mißfeldt (* 2. Oktober 1874 in Kiel; † 19. Juni 1969 in Schleswig) war ein deutscher Landschafts- und Porträtmaler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Sohn eines Gastwirts machte er von 1890 bis 1893 in Hamburg eine Ausbildung zum Dekorations- und Kirchenmaler. Er besuchte Abendkurse an der Hamburger Gewerbeschule. Anschließend war er in diesem Beruf in Hessen und Baden tätig. 1894 schrieb er sich an der Kunstakademie Karlsruhe ein. Er schloss Freundschaft mit seinen Kommilitonen Wilhelm Laage. Bis 1898 studierte er an der Akademie in Karlsruhe unter anderem bei Robert Poetzelberger, Carlos Grethe und Leopold von Kalckreuth.
Werk
Mißfeldt wurde vor allem als Landschafts- und Porträtmaler bekannt, er fertigte jedoch auch großformatige Wandmalereien für Kirchen und zeichnete Buchillustrationen. Die 24 Originalzeichnungen für die Ausstattung von Gustav Fr. Meyer Schleswig-Holsteinische Volkslieder (Hans Ruhe Verlag, Altona, 1927) befinden sich in den Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen Schloss Gottorf Schleswig. Es sind von ihm auch zahlreiche Textilentwürfe für Webereien bekannt. 1936 erhielt er den Auftrag, zwei Wandbilder im Haus Kiel des olympischen Dorfs der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin auszuführen. Werke des Künstlers enthalten die Sammlungen im Städtischen Museums Flensburg, im Nordfriesischen Museum. Nissenhaus Husum, in der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek, Kiel, im Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum und der Kunsthalle zu Kiel. 2012 würdigte ihn das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum mit einer umfangreichen Einzelausstellung. Gelegentlich sind Arbeiten des Künstlers im Auktionshandel anzutreffen.
Bilder
Die_Maler beim Fachsimpeln in Altenbruch 1899.
Von links_K._O._Matthaei, Wilhelm Laage,_Eduard Euler, Friedrich Mißfeldt
Literatur
- Mißfeldt, Friedrich. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 592 (biblos.pk.edu.pl).
- Wulf Schadendorf: Zum Werk des Kieler Malers Friedrich Missfeldt. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte. Bd. 67 (1979/80), Heft 6–7, S. 33–164.
- Mißfeldt, Friedrich. In: Berend Harke Feddersen: Schleswig-Holsteinisches Künstler-Lexikon unter Mitarbeit von Lilianne Grams und Frauke Gloyer, Nordfriisk Instituut, Bredstedt 1984, ISBN 3-88007-124-1, S. 121 – Neuauflage beim Verlag der Kunst, Dresden 2005, ISBN 978-3-86530-062-1.
- Ulrich Schulte-Wülwer: Malerei in Schleswig-Holstein – Katalog der Gemäldesammlung des Städtischen Museums Flensburg, Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens, 1989, ISBN 978-3-80420467-6, S. 68.
- Mißfeldt, Friedrich. In: Axel Feuß, Gerhard Kaufmann (Vorwort): Altonaer Künstlerverein 1905–1939, Publikation zur Ausstellung, 7. September 1990 – 21. Januar 1991, Altonaer Museum, Hamburg 1990, ISBN 3-927637-05-X, S. 90.
- Sonja Missfeldt: Friedrich Missfeldt (1874–1969) – Leben und Werk eines schleswig-holsteinischen Malers und Grafikers, Ludwig, Kiel 2009, ISBN 978-3-86935006-6 (Dissertation).
- Telse Wolf-Timm, Doris Tillmann: Friedrich Mißfeldt (1874–1969). Ein Kieler Maler zwischen Moderne und Tradition, Boyens, Heide 2012, ISBN 978-3-8042-1364-7.
- Ulrich Schulte-Wülwer: Friedrich Mißfeldt. In: derselbe: Kieler Künstler. Band 3: In der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1918–1945, Boyens, Heide 2019 (Sonderveröffentlichungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte; 88), ISBN 978-3-8042-1493-4, S. 285–308. (Inhaltsverzeichnis)