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Julianenflut

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Die Julianenflut war eine schwere Sturmflut, die am 17. Februar 1164 große Teile der Nordseeküste und der Niederelbe verwüstete. Sie gilt als eine der frühesten und verheerendsten Sturmfluten des Mittelalters in Norddeutschland.

Verlauf und Ausmaß

Die Flut ereignete sich am Tag des Heiligen Julian von Le Mans (Julianus), von dem sich auch ihr Name ableitet. Ein schwerer Orkan trieb die Wassermassen weit ins Binnenland und ließ zahlreiche Deiche brechen. Weite Teile der Elbmarschen, der Weser- und Emsmarsch sowie Küstengebiete im heutigen Niedersachsen und Schleswig-Holstein wurden überschwemmt.

Zeitgenössische Berichte sprechen von großem Landverlust. Ganze Dörfer wurden zerstört oder dauerhaft aufgegeben. Auch Städte wie Hamburg und Bremen verzeichneten Schäden durch die Wassermassen.

Opferzahlen

Die Angaben zu den Todesopfern schwanken stark und sind nur legendarisch überliefert. Einige Chroniken nennen mehr als 20.000 Tote. Besonders in den Marschlandschaften traf es die bäuerliche Bevölkerung schwer.

Folgen

Die Julianenflut führte zu einer nachhaltigen Veränderung der Siedlungs- und Deichstrukturen an der Nordseeküste. Viele Deichlinien mussten neu errichtet oder verstärkt werden. In einigen Regionen kam es zu großflächigem Landverlust an die Nordsee, der bis in die Neuzeit nicht zurückgewonnen werden konnte.

Erinnerung

In der norddeutschen Überlieferung wird die Julianenflut in einem Atemzug mit späteren Katastrophen wie der Allerkindleinsflut von 1219 und der Marcellusflut genannt. Sie gilt als ein frühes Beispiel für die dauerhafte Bedrohung der norddeutschen Küsten durch Sturmfluten.