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Feldbahn Sahlenburg-Arensch: Unterschied zwischen den Versionen

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Als zu Beginn der 1900er Jahren die [[Landgewinnung]]sarbeiten vor [[Arensch]] begannen, wurde hierzu der [[Bauhof Arensch]] errichtet. Von hieraus wurde die Landgewinnung bis hin nach Spieka betrieben. Für diese Arbeiten waren große Mengen Material zum Bauhof zu transportieren. Eine Straßenanbindung von Arensch wie wir sie heute kennen, gab es zu der Zeit nicht. Deshalb wurde eine Feldbahn von [[Sahlenburg]] nach Arensch errichtet. Dieses war kein leichtes Unterfangen, denn einen Weg vor der Waldkante den Strand entlang gab es ebensowenig, wie eine befestigte Straße, die zum Sahlenburger Strand führte. Und natürlich gab es auch noch keine Straße um die [[Wolsker Marsch]] herum, die seinerzeit als unreguliertes Gelände zum Strand verlief.  Einzig die [[Nordheimstraße]] führte als befestigte Straße bis in die [[Nordheimstiftung]]. An der heutigen Straßenkreuzung mit der [[Oskar-von-Brock-Straße]] begannen die Gleise der Feldbahn zum Bauhof Arensch.
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Als zu Beginn der 1900er Jahre die [[Landgewinnung]]sarbeiten vor [[Arensch]] begannen, wurde hierzu der [[Bauhof Arensch]] errichtet. Von hier aus wurde die Landgewinnung bis hin nach Spieka betrieben. Für diese Arbeiten waren große Mengen Material zum Bauhof zu transportieren. Eine Straßenanbindung von Arensch, wie wir sie heute kennen, gab es zur damaligen Zeit noch nicht. Deshalb wurde eine Feldbahn von [[Sahlenburg]] nach Arensch errichtet. Dieses war kein leichtes Unterfangen, denn einen Weg vor der Waldkante den Strand entlang gab es ebensowenig wie eine befestigte Straße, die zum Sahlenburger Strand führte. Und natürlich gab es auch noch keine Straße um die [[Wolskermarsch]] herum, die seinerzeit als unreguliertes Gelände zum Strand verlief.  Einzig die [[Nordheimstraße]] führte als befestigte Straße bis in die [[Nordheimstiftung]]. An der heutigen Straßenkreuzung mit der [[Oskar-von-Brock-Straße]] begannen die Gleise der Feldbahn zum Bauhof Arensch.
  
Da eine Feldbahn steile Steigungen und Gefälle nicht befahren kann, mußte in dem hügeligen ehemaligen Dünengelände des noch jungen Wernerwaldes eine möglichst ebene Trassenführung ohne steile Auf- und Abfahrten angelegt werden. Dies war nicht ohne einige Umwege möglich. Eigens für diesen Zweck wurde sogar ein Damm im [[Finkenmoor]] angelegt. Noch heute erkennt man die ehemalige Feldbahntrasse durch Besonderheiten der Waldwege. Während nahezu alle Wege im Wernerwald den Höhenunterschieden des Dünengeländes folgen, sind die Wege auf denen die Feldbahn verkehrte, eingeebnet, Dünen sind durchbrochen und "Täler" zwischen den Dünen sind aufgefüllt. Gleiches gilt auch für den teilweise mit Holzbohlen befestigten Weg, der in späteren Jahren von LKW benutzt wurde, nach der Ablösung der Feldbahn.  
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Da eine Feldbahn steile Steigungen und Gefälle nicht befahren kann, musste in dem hügeligen ehemaligen Dünengelände des noch jungen Wernerwaldes eine möglichst ebene Trassenführung ohne steile Auf- und Abfahrten angelegt werden. Dies war nicht ohne einige Umwege möglich. Eigens für diesen Zweck wurde sogar ein Damm im [[Finkenmoor]] angelegt. Noch heute erkennt man die ehemalige Feldbahntrasse durch Besonderheiten der Waldwege. Während nahezu alle Wege im Wernerwald den Höhenunterschieden des Dünengeländes folgen, sind die Wege, auf denen die Feldbahn verkehrte, eingeebnet, Dünen sind durchbrochen und "Täler" zwischen den Dünen sind aufgefüllt. Gleiches gilt auch für den teilweise mit Holzbohlen befestigten Weg, der in späteren Jahren von LKW benutzt wurde, nach der Ablösung der Feldbahn.  
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Datei:Wernerwald Fahrweg LKW 7908.jpg|Durchbrochene Düne am Fahrweg für LKW
 
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Datei:Wernerwald-Fahrweg 7910.jpg|Holzbohlen zur Befestigung des LKW-Weges
 
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==Trassenführung==
 
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Die Bahntrasse führte über die heutige Oskar-von-Brock-Straße , wo sich die Verladestelle befand, in Richtung Süden <ref>Zeitzeuge</ref>. Ein den Wernerwald am Nordrand begrenzende Wall war für die Feldbahn durchbrochen, so dass die Gleise der Bahn in den Wernerwald führen konnten. Dieser Durchbruch ist dem Autor noch aus eigener Erinnerung bekannt, jedoch wurde die Lücke nach 1970 wieder verfüllt.
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Die Bahntrasse führte über die heutige Oskar-von-Brock-Straße, wo sich die Verladestelle befand, in Richtung Süden <ref>Quelle: Zeitzeuge</ref>. Ein den Wernerwald am Nordrand begrenzender Wall war für die Feldbahn durchbrochen, sodass die Gleise der Bahn in den Wernerwald führen konnten. Dieser Durchbruch ist dem Autor noch aus eigener Erinnerung bekannt, jedoch wurde die Lücke nach 1970 wieder verfüllt.
  
Unmittelbar nach der Walldurchfahrt schwenkte die Trasse nach recht auf den heutigen Weg in Richtung [[Waldfreibad Sahlenburg|Waldfreibad]], um dann an der Westgrenze des Campingplatzes, den Zaun entlang, in Richtung Süden zu schwenken. (Z.d.Z. gab es natürlich weder Waldfreibad, noch Campingplatz. Der Weg entlang des Zaunes war die alte Zufahrt nach [[Seeheim]].)
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Unmittelbar nach der Walldurchfahrt schwenkte die Trasse nach rechts auf den heutigen Weg in Richtung [[Waldfreibad Sahlenburg|Waldfreibad]], um dann an der Westgrenze des Campingplatzes, den Zaun entlang, in Richtung Süden zu schwenken. (Zur damaligen Zeit gab es weder Waldfreibad noch Campingplatz. Der Weg entlang des Zaunes war die alte Zufahrt nach [[Seeheim]].)
Vorbei an Seeheim ging es dann Richtung Finkenmoor. Von dem Trassenstück gab es offenbar einen Abzweig in Richtung des heutigen [[Marineturm]]es. Auf Luftaufnahmen aus den 50er Jahren ist der Verlauf deutlich zu erkennen. Unmittelbar vor dem Finkenmoor wurde, heute noch erkennbar, eine relativ große Düne durchbrochen. Der Weg führte weiter nach Osten über einen Damm, der im Finkenmoor am nördlichen Ufer durch das Moor verlief. Der Damm ist in den 1980er Jahren verschwunden, als der Wasserspiegel des Finkenmoores erhöht wurde um im Sinne des Naturschutzes die angrenzende Flächen zu vernässen. Am östlichen Ufer bog der Weg nach Süden ab.
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Vorbei an Seeheim ging es dann Richtung Finkenmoor. Von dem Trassenstück gab es offenbar einen Abzweig in Richtung des heutigen [[Marineturm]]es. Auf Luftaufnahmen aus den 50er Jahren ist der Verlauf deutlich zu erkennen. Unmittelbar vor dem Finkenmoor wurde, heute noch erkennbar, eine relativ große Düne durchbrochen. Der Weg führte weiter nach Osten über einen Damm, der im Finkenmoor am nördlichen Ufer durch das Moor verlief. Der Damm ist in den 1980er Jahren verschwunden, als der Wasserspiegel des Finkenmoores erhöht wurde, um im Sinne des Naturschutzes die angrenzenden Flächen zu vernässen. Am östlichen Ufer bog der Weg nach Süden ab.
  
Der weitere Weg nach Süden zeigt heute noch deutlich, dass hier eine Bahntrasse verlief, denn während alle anderen Wege im Wernerwald das Profil der Dünen aufweisen, ist dieser Weg komplett eingeebnet und wurde Schlackenbefestigt. Der Weg endet am [[Deemoor]] unmittelbar vor dem Bauhof Arensch. In älteren Karten war vor diesem Weg ein Damm im Moor verzeichnet, der heute aber nicht mehr zu erkennen ist.  
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Der weitere Weg nach Süden zeigt heute noch deutlich, dass hier eine Bahntrasse verlief, denn während alle anderen Wege im Wernerwald das Profil der Dünen aufweisen, ist dieser Weg komplett eingeebnet und wurde schlackenbefestigt. Der Weg endet am [[Deemoor]] unmittelbar vor dem Bauhof Arensch. In älteren Karten war vor diesem Weg ein Damm im Moor verzeichnet, der heute aber nicht mehr zu erkennen ist.  
  
Später wurde die Materialversorgung des Bauhof Arensch mit LKW durchgeführt. Auch diese fuhren von der Nordheimstraße aus durch den Wernerwald. Dazu benutzen sie einen Weg östlich des späteren Fahrweges (siehe Karte, blaue Linie).  
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Später wurde die Materialversorgung des Bauhofes Arensch mit LKW durchgeführt. Auch diese fuhren von der Nordheimstraße aus durch den Wernerwald. Dazu benutzen sie einen Weg östlich des späteren Fahrweges (siehe Karte, blaue Linie).  
  
Wann genau die Trasse der Feldbahn abgebaut und dann westlich des Waldes neu verlegt wurde, ist noch nicht bekannt.
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Wann genau die Trasse der Feldbahn abgebaut und dann westlich des Waldes neu verlegt wurde, ist nicht bekannt.
  
 
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Datei:Feldbahn Durchbruch Wall 7911.jpg|ehemaliger Walldurchbruch an der O.-v.-B.-Str
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Datei:Finkenmoor Bahndamm 1950.jpg|Bahndamm in den Teich um 1950
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Datei:Bahndamm Finkenmoor 2.jpg|Auf dem Damm im Finkenmoor
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Datei:Feldbahn Durchbruch Wall 7911.jpg|ehemaliger Walldurchbruch <br>an der [[Oskar-von-Brock-Straße|O.-v.-B.-Str]]
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Datei:Wernerwald Trasse Feldbahn 7865.jpg|Für die Bahn eingeebneter Weg südlich des Finkenmoores
 
Datei:Naturpark 1.jpg|Damm durch das [[Finkenmoor]]
 
Datei:Naturpark 1.jpg|Damm durch das [[Finkenmoor]]
Datei:Wernerwald Trasse Feldbahn 7865.jpg|Für die Bahn eingebneter Weg südlich des Finkenmoores
 
 
Datei:Naturpark 2.jpg|Damm durch das [[Deemoor]]
 
Datei:Naturpark 2.jpg|Damm durch das [[Deemoor]]
 
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[[Kategorie:Sahlenburg]]
 
[[Kategorie:Sahlenburg]]
 
[[Kategorie:Bahn]]
 
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Aktuelle Version vom 15. Februar 2024, 07:34 Uhr

Die Feldbahn Sahlenburg - Arensch war eine Arbeits-Bahn durch den Wernerwald.

Entstehung

Als zu Beginn der 1900er Jahre die Landgewinnungsarbeiten vor Arensch begannen, wurde hierzu der Bauhof Arensch errichtet. Von hier aus wurde die Landgewinnung bis hin nach Spieka betrieben. Für diese Arbeiten waren große Mengen Material zum Bauhof zu transportieren. Eine Straßenanbindung von Arensch, wie wir sie heute kennen, gab es zur damaligen Zeit noch nicht. Deshalb wurde eine Feldbahn von Sahlenburg nach Arensch errichtet. Dieses war kein leichtes Unterfangen, denn einen Weg vor der Waldkante den Strand entlang gab es ebensowenig wie eine befestigte Straße, die zum Sahlenburger Strand führte. Und natürlich gab es auch noch keine Straße um die Wolskermarsch herum, die seinerzeit als unreguliertes Gelände zum Strand verlief. Einzig die Nordheimstraße führte als befestigte Straße bis in die Nordheimstiftung. An der heutigen Straßenkreuzung mit der Oskar-von-Brock-Straße begannen die Gleise der Feldbahn zum Bauhof Arensch.

Da eine Feldbahn steile Steigungen und Gefälle nicht befahren kann, musste in dem hügeligen ehemaligen Dünengelände des noch jungen Wernerwaldes eine möglichst ebene Trassenführung ohne steile Auf- und Abfahrten angelegt werden. Dies war nicht ohne einige Umwege möglich. Eigens für diesen Zweck wurde sogar ein Damm im Finkenmoor angelegt. Noch heute erkennt man die ehemalige Feldbahntrasse durch Besonderheiten der Waldwege. Während nahezu alle Wege im Wernerwald den Höhenunterschieden des Dünengeländes folgen, sind die Wege, auf denen die Feldbahn verkehrte, eingeebnet, Dünen sind durchbrochen und "Täler" zwischen den Dünen sind aufgefüllt. Gleiches gilt auch für den teilweise mit Holzbohlen befestigten Weg, der in späteren Jahren von LKW benutzt wurde, nach der Ablösung der Feldbahn.

Trassenführung

Die Bahntrasse führte über die heutige Oskar-von-Brock-Straße, wo sich die Verladestelle befand, in Richtung Süden [1]. Ein den Wernerwald am Nordrand begrenzender Wall war für die Feldbahn durchbrochen, sodass die Gleise der Bahn in den Wernerwald führen konnten. Dieser Durchbruch ist dem Autor noch aus eigener Erinnerung bekannt, jedoch wurde die Lücke nach 1970 wieder verfüllt.

Unmittelbar nach der Walldurchfahrt schwenkte die Trasse nach rechts auf den heutigen Weg in Richtung Waldfreibad, um dann an der Westgrenze des Campingplatzes, den Zaun entlang, in Richtung Süden zu schwenken. (Zur damaligen Zeit gab es weder Waldfreibad noch Campingplatz. Der Weg entlang des Zaunes war die alte Zufahrt nach Seeheim.) Vorbei an Seeheim ging es dann Richtung Finkenmoor. Von dem Trassenstück gab es offenbar einen Abzweig in Richtung des heutigen Marineturmes. Auf Luftaufnahmen aus den 50er Jahren ist der Verlauf deutlich zu erkennen. Unmittelbar vor dem Finkenmoor wurde, heute noch erkennbar, eine relativ große Düne durchbrochen. Der Weg führte weiter nach Osten über einen Damm, der im Finkenmoor am nördlichen Ufer durch das Moor verlief. Der Damm ist in den 1980er Jahren verschwunden, als der Wasserspiegel des Finkenmoores erhöht wurde, um im Sinne des Naturschutzes die angrenzenden Flächen zu vernässen. Am östlichen Ufer bog der Weg nach Süden ab.

Der weitere Weg nach Süden zeigt heute noch deutlich, dass hier eine Bahntrasse verlief, denn während alle anderen Wege im Wernerwald das Profil der Dünen aufweisen, ist dieser Weg komplett eingeebnet und wurde schlackenbefestigt. Der Weg endet am Deemoor unmittelbar vor dem Bauhof Arensch. In älteren Karten war vor diesem Weg ein Damm im Moor verzeichnet, der heute aber nicht mehr zu erkennen ist.

Später wurde die Materialversorgung des Bauhofes Arensch mit LKW durchgeführt. Auch diese fuhren von der Nordheimstraße aus durch den Wernerwald. Dazu benutzen sie einen Weg östlich des späteren Fahrweges (siehe Karte, blaue Linie).

Wann genau die Trasse der Feldbahn abgebaut und dann westlich des Waldes neu verlegt wurde, ist nicht bekannt.

Bilder


Fußnoten

  1. Quelle: Zeitzeuge

Karte

  • rote Linie = Bahntrasse
  • blaue Linie = LKW-Fahrweg


1600 Feldbahn.jpg