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Luciaflut

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Die Luciaflut war eine schwere Sturmflut, die am 13. Dezember 1287, dem Gedenktag der Heiligen Lucia von Syrakus, die Nordseeküste heimsuchte. Sie zählt zu den verheerendsten Flutkatastrophen des Mittelalters und hatte weitreichende Folgen für die Küstenlandschaften von Niederlanden, Ostfriesland und Schleswig-Holstein.

Verlauf und Ausmaß

Ein schwerer Orkan trieb die Wassermassen weit ins Binnenland. In den Niederlanden und in Friesland brachen zahlreiche Deiche, sodass ganze Landstriche überschwemmt wurden. Auch die Küstengebiete Nordwestdeutschlands, insbesondere Ostfriesland, die Wesermarsch und Teile Schleswig-Holsteins, waren stark betroffen.

Die Flut zerstörte viele Siedlungen, Felder und Infrastrukturen. Nach zeitgenössischen Berichten starben mehrere zehntausend Menschen, wobei die genauen Zahlen unsicher sind.

Folgen

Die Luciaflut führte zu erheblichen Veränderungen der Küstenlandschaft. In den Niederlanden entstand durch die Flut eine dauerhafte Verbindung zwischen der Nordsee und dem Zuiderzee-Becken, wodurch sich dieser zu einem großen Binnenmeer ausweitete.

In Norddeutschland gingen zahlreiche Dörfer und Kirchspiele unter. Viele Gebiete mussten über längere Zeit aufgegeben werden. Der Wiederaufbau erforderte neue Deichsysteme und verstärkte den gemeinschaftlich organisierten Deichbau an der Nordseeküste.

Erinnerung

Die Luciaflut gilt neben der Marcellusflut von 1362 und der Zweiten Marcellusflut von 1219 als eine der großen historischen Sturmfluten, die das Verhältnis der Küstenbewohner zur Nordsee dauerhaft geprägt haben. In den betroffenen Regionen wird sie bis heute in Chroniken und regionalen Überlieferungen als einschneidendes Ereignis erinnert.