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Knechtsand (Sandbank): Unterschied zwischen den Versionen

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Sandwatt vor der Wurster Küste. Diente bis 1956 als Bomberabwurfplatz (bis 1956). Zur Beobachtung der Abwürfe wurde in [[Sahlenburg]] der sogenannte [[Marineturm]] errichtet. Nach dem 2.Weltkrieg wurden große Mengen Munition in der Nähe des Knechtsandes versenkt. Das Gebiet gilt bis heute als "unrein". Mit dem Ende der Bombenabwürfe wurde der Knechtsand ein Naturschutzgebiet von großer Bedeutung für Zugvögel.
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Sandwatt vor der Wurster Küste. Wichtiges Mausergebiet für die Brandente.
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Das Gebiet um den Knechtsand diente seit 1912 der Kaiserlichen Marine als Zielgebiet zum Einschießen von Krupp-Schiffsgeschützen und der Erprobung goßkalibriger Schiffsmunition. Bei [[Altenwalde]] wurde zu diesem Zweck ein Schießplatz eingerichtet von wo aus die Munition in Richtung [[Wattenmeer]] abgefeuert wurde. Ein Großteil der Munition ist aufgrund der fehlenden harten Ziele nicht explodiert.
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Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die britische Royal Air Force [[Helgoland]] als Bombenziel.  
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Zur Beobachtung der Abwürfe wurde in [[Sahlenburg]] der sogenannte [[Marineturm]] errichtet.
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Um der Bevölkerung Helgolands die Rückkehr zu ihrer Insel zu ermöglichen, bot der damalige Bundeskanzler Adenauer das Gebiet um den Knechtsand als Ersatz an. 1952 begannen die Briten dort mit dem Zielabwurf von scharfen Spreng- und Brandbomben. Dabei wurde keinerlei Rücksicht auf die Vogelwelt genommen. Gegen deren Tötung richteten sich ab Mitte der 50er Jahre heftige Proteste der Tierschützer, so dass der im Herbst 1957 auslaufende Bombenvertrag zwischen der Bundesregierung und den Briten einvernehmlich nicht verlängert wurde.
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Kurze Zeit später wurde der Knechtsand das bis dahin größte Naturschutzgebiet der BRD.
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Eine Räumung der Blindgänger im [[Wattenmeer|Watt]], deren Anzahl auf mindestens 20 Prozent aller abgeworfenen Bomben geschätzt wird, wurde aus Kostengründen verworfen.  Zusammen mit der rund um den Knechtsand nach Kriegende versenkten Munition lauert hier bis heute eine nicht zu unterschätzende Gafahr unter der Wasseroberfläche.
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Das Gebiet ist in Seekarten als "unrein (Munition)" bezeichnet.

Version vom 28. Januar 2007, 18:18 Uhr

Kartenausschnitt Wurster Watt

Sandwatt vor der Wurster Küste. Wichtiges Mausergebiet für die Brandente.

Das Gebiet um den Knechtsand diente seit 1912 der Kaiserlichen Marine als Zielgebiet zum Einschießen von Krupp-Schiffsgeschützen und der Erprobung goßkalibriger Schiffsmunition. Bei Altenwalde wurde zu diesem Zweck ein Schießplatz eingerichtet von wo aus die Munition in Richtung Wattenmeer abgefeuert wurde. Ein Großteil der Munition ist aufgrund der fehlenden harten Ziele nicht explodiert.

Nach dem 2. Weltkrieg nutzte die britische Royal Air Force Helgoland als Bombenziel. Zur Beobachtung der Abwürfe wurde in Sahlenburg der sogenannte Marineturm errichtet. Um der Bevölkerung Helgolands die Rückkehr zu ihrer Insel zu ermöglichen, bot der damalige Bundeskanzler Adenauer das Gebiet um den Knechtsand als Ersatz an. 1952 begannen die Briten dort mit dem Zielabwurf von scharfen Spreng- und Brandbomben. Dabei wurde keinerlei Rücksicht auf die Vogelwelt genommen. Gegen deren Tötung richteten sich ab Mitte der 50er Jahre heftige Proteste der Tierschützer, so dass der im Herbst 1957 auslaufende Bombenvertrag zwischen der Bundesregierung und den Briten einvernehmlich nicht verlängert wurde.

Kurze Zeit später wurde der Knechtsand das bis dahin größte Naturschutzgebiet der BRD.

Eine Räumung der Blindgänger im Watt, deren Anzahl auf mindestens 20 Prozent aller abgeworfenen Bomben geschätzt wird, wurde aus Kostengründen verworfen. Zusammen mit der rund um den Knechtsand nach Kriegende versenkten Munition lauert hier bis heute eine nicht zu unterschätzende Gafahr unter der Wasseroberfläche.

Das Gebiet ist in Seekarten als "unrein (Munition)" bezeichnet.