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Lübbert, Hans Julius

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Hans-Julius Lübbert

Hans Julius Lübbert (* 10. August 1870 in Hamburg; †  22. November 1951 in Hamburg).

Leben und Werk

Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel und Rom, das er wegen einer schweren Malariaerkrankung aufgeben muss, wird er 1904 in den Hamburger Staatsdienst als Fischerei-Inspektor berufen. Gemeinsam mit dem Altonaer Stadtbaurat Stahl und dem Präsidenten des Deutschen Seefischerei-Vereins Dr. Herwig beginnt er im selben Jahr, die Errichtung eines Fischmarktes in Cuxhaven vorzubereiten. Die ersten Pläne werden 1905 erstellt. 1907 beginnen die Vorarbeiten mit Landankäufen, der Hafenvertiefung, dem Ausbau des Außenhafens sowie dem Bau der ersten beiden Hallen. In die Halle I zieht am 1. Oktober 1907 die neue Cuxhavener Fischerei-Inspektion unter der Leitung von Fischerei-Inspektor F.W.J. Duge. Sie ist der „Deputation für Handel, Schiffahrt und Gewerbe“, unter der Leitung von Fischereidirektor Lübbert, unterstellt. Der Fischmarkt wird schließlich am 23. Februar 1908 offiziell eröffnet.

Im Rahmen seiner Arbeit hat sich Lübbert nicht nur für die weitere Förderung des Fischmarktes in Cuxhaven eingesetzt sondern war zudem an der Gründung der „Cuxhavener Hochseefischerei AG“ am 11. Februar 1908 beteiligt.

Nach dem 1. Weltkrieg, als Lübbert Beauftragter des Reiches für Nahrungsmitteleinkauf im neutralen Ausland war, beteiligt er sich aktiv an der Gründung und Leitung der „Deutschen Seefischerei AG“ (sie fusioniert 1927 mit der „Cuxhavener Hochseefischerei AG“ zur größten Fischdampferreederei Deutschlands) in Cuxhaven. 1922 wird Lübbert wieder als Fischereidirektor in den hamburgischen Staatsdienst eingesetzt.

Er scheidet fast 60-jährig im Juli 1930 aus dem Hamburger Staatsdienst (nach anderen Quellen wird er 1933 zwangspensioniert) und widmet sich vorwiegend der Veröffentlichung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in der Fischbiologie und Meeresforschung sowie der journalistischen Arbeit beim von ihm mitbegründeten „Fischerboten“ und dem „Handbuch der Seefischerei“. 1933 wird ihm, als Sohn eines jüdischen Vaters die Lehrerlaubnis entzogen und er muss vom Verwaltungsrat des Deutschen Fischereivereins zurücktreten. 1936 folgte der Ausschluss aus der Deutschen Wissenschaftlichen Kommission für Meeresforschung und 1938 wird ihm die Verantwortung für das Handbuch der Seefischerei genommen.

1945 wird Lübbert zum Neuaufbau des hamburgischen Fischereiwesens wieder zum Fischereidirektor berufen. Er stirbt am 22. November 1951 im Hamburg.

Veröffentlichungen

  • 1925 und 1949: Hamburger Fischerei in Zehn Jahrhunderten (Vom Walfänger zum Fischdampfer); Verl. Ges. d. Freunde d. vaterländischen Schul- u. Erziehungswesens, Hamburg
  • 1926: Beobachtungen über den Plattfischbestand im Amerikahafen zu Cuxhaven im Jahr 1925; O. Salle, Berlin
  • 1927 und 1930: Der Fischmarkt von Cuxhaven; Fischmarkt Cuxhaven G. m. b. H., Cuxhaven
  • 1927: Der staatliche Fischmarkt in Cuxhaven; Völkerbund, Genf
  • 1927: Studienreise der Cuxhavener Fischmarktinteressenten nach England und Schottland; Johs. Kröger, Blankenese
  • 1928: Island und seine Wirtschaft; E. S. Mittler & Sohn, Berlin
  • 1932: Die belgische Seefischerei; Übersetzung des Werkes von Leonce Verbrugghe; Schweizerbart, Stuttgart

Würdigungen

1930 ernennt ihn die Universität Hamburg zum Ehrendoktor und nach dem 2. Weltkrieg zum Professor.

Die Stadt Cuxhaven hat Prof. Dr. med. h.c. Hans J. Lübbert am 20. August 1950 zum Ehrenbürger ernannt und am 24. April 1963 den Kai und die Straße an der Ostseite des Alten Fischereihafens bei der ehemaligen Fischhalle II nach Lübbert benannt (Lübbertkai, Lübbertstraße)

Literatur

  • Peter Bussler; Historisches Stadtlexikon für Cuxhaven; Heimatbund der Männer vom Morgenstern; 2002
  • taz Nord vom 9.1.2007