Cuxpedia sucht Bilder aus Ihrem Fotoalbum. Sie können uns helfen. Mehr...

Otto Wulf GmbH & Co. KG: Unterschied zwischen den Versionen

Aus cuxpedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Taucher O. Wulf 7 (II))
Zeile 119: Zeile 119:
 
<gallery widths="300" heights="205" perrow="3">
 
<gallery widths="300" heights="205" perrow="3">
 
Datei:Taucher Wulf 7 P9060100.jpg
 
Datei:Taucher Wulf 7 P9060100.jpg
 +
Datei:Taucher Wulf 7 in Fahrt.jpg
 
</gallery>
 
</gallery>
  

Version vom 10. September 2023, 21:42 Uhr

Firmengelände 2018
Taucher O.Wulf 10

Die Fa. Otto Wulf GmbH & Co. KG ist eine Bergungs-, Logistik-, Seeschlepp- und Transportreederei.


Anschrift

  • Otto Wulf GmbH & Co.KG
Helgoländer Kai 10
27472 Cuxhaven
Tel. 04721 71660
Fax. 04721 716633
  • Branch Office Rostock
Alter Hafen Nord 210
18069 Rostock
Tel. 0381 66096494
info@wulf-tow.de

Eine weitere Niederlassung besteht in Edinburgh, UK.

Weitere Standorte sind Szczecin (Stettin), Polen und Helgoland.

Tochterfirma:

  • Wulf Seetransporte GmbH & Co. KG[1]
Helgoländer Kai 10
27472 Cuxhaven


Dienstleistungen

  • Hafen- und Seeverschleppungen
  • Schlepper- und Pontonverchartungen
  • Seetransporte von Schwergutsektionen
  • Offshore-Wind-Projekte
  • Schwimmkraneinsätze
  • Lasttests für Krane
  • Bergungs-und Tauchereinsätze
  • Schiffsassistenzen
  • Schiffsbegleitungen (auf den Revieren und durch den Nord-Ostsee-Kanal)

Vor dem Verwaltungsgebäude der Schlepp- und Bergungsreederei fallen zwei große Anker ins Auge. Der 290 Tonnen schwere Patentanker des Containerriesen „EDITH MAERSK“ ist der bisher größte geborgene Anker der Reederei Otto Wulf. Wegen einer defekten Ankerwinde konnte der Anker des auf Tiefwasserreede in der Deutschen Bucht liegenden Schiffes kontrolliert abgetrennt werden. Im März 2021 wurde der Anker durch den Schlepper Wulf 9 geborgen.

Ein Jahr lang lag der Anker daraufhin an dem Pier in Cuxhaven und sollte nach Hamburg zur Übergabe an Maersk gebracht werden. Dazu kam es aber nicht, da die Reederei Maersk sich letztlich entschloss einen neuen Anker zu erwerben und Otto Wulf den alten zu überlassen. Anstatt diesen zu verschrotten, entschied sich das Schleppunternehmen dazu, den schweren Koloss vor das Reedereigebäude zu legen. Ein einzelnes Kettenglied der Ankerkette bringt 205 kg auf die Waage.

Den anderen Anker im Vorgarten des Reedereigebäudes hat der Firmengründer von einem Hamburger Schrotthändler gekauft. Benötigt wurde dieser 7 Tonnen schwere Stockanker, der von der 1868 gebauten Panzerfregatte "SMS KÖNIG WILHELM" stammte, um die "KONSTANTIN LEMOS" zu bergen, die am 7. Dezember 1929, in einem Wintersturm auf dem Westhever Sand vor Husum in Schleswig-Holstein gestrandet war.  Mehrere Monate lag der griechische Dampfer nach seiner Strandung an der Küste. Dann wurde in wochenlanger Arbeit ein Kanal gegraben, durch welchen das Schiff mithilfe von Winden und des eingegrabenen Ankers im März 1930 zurück ins tiefe Wasser gezogen werden konnte. Das Bergegeld war der Grundstock für den Ankauf eines neuen Schleppers. Der Anker hat von daher große Bedeutung für die Reederei.

Geschichte

Otto Wulf erwarb als Fischer und Matrose 1921 einen Kabelleger aus dem Nachlass der Kaiserlichen Marine, ließ ihn zum Bergungsfahrzeug umbauen und gründete die Firma am 11. Juli 1922 als "Tauch- und Bergungsgeschäft". Mit seinen seemännischen Fähigkeiten, Mut und Entschlossenheit half er vielen Besatzungen und Schiffen aus der Seenot. Diese Hilfeleistungen und spektakuläre Bergungen führten zum Ruf, Unmögliches möglich zu machen.

In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde ein Bergungsschlepper zum "Taucher Wulf I" umgebaut.

Mit einem später gekauften Frachtschiff führte die Reederei einen Eilfrachtdienst zwischen Hamburg, Harburg und Cuxhaven durch.

Der Bau des ersten neuen Schleppers ist 1940 beauftragt worden. Doch das Schiff "Otto Wulf II" wurde von der Marine beschlagnahmt und nach dem Krieg durch die Briten konfisziert. Später erhielt die Firma Otto Wulf ihre Schiffe zurück. Außerdem wurden weitere Schiffe aus den Resten der einstigen Kriegsmarine erworben.

Als sich Cuxhaven zum größten Fischereistandort in Deutschland entwickelte, entstand ein neues Standbein: der Verholdienst vom Anleger zum Eiswerk bzw. zur Netzhalle.

Nach dem Tod des Firmengründers Otto Wulf 1955 übernahmen seine beiden Söhne die Geschäftsführung.

Von 1962 bis 2000 führte die Reederei den Versatzdienst für Lotsen und andere Personen im Auftrag des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes durch.

Nachdem 1975 der erste Transportponton gekauft wurde, werden zunehmend Seetransporte mit Pontons durchgeführt. Einen Eindruck über die Größenordnung dieser Transporte (z. B. Tripods[2] für Windkraftanlagen, Schiffsbauteile, Brückenkonstruktionen) bezüglich Volumen und Transportmasse vermittelt die Firmenhomepage.

Der erste Schubschlepper[3] "Taucher O. Wulf 10" wurde 1987 in Betrieb genommen.

1990 ist das erste Versorgungsschiff "Wulf Pioneer" in Fahrt gebracht worden.

Der Standort Rostock wurde 1993 gegründet.

Seit 2005 erfolgen Transporte von Flugzeug-Rumpfschalen zwischen Nordenham und Hamburg-Finkenwerder.

Die Reederei ist weiterhin familiengeführt. Die fünfte Generation soll 2023 in den Startlöchern stehen. In Deutschland und in Schottland sind insgesamt rund 70 Mitarbeitende tätig. Mit der Flotte aus den Hochleistungsschleppern mit Leistungen bis zu 3300 kW (4500 PS), Pontons mit Tragfähigkeiten bis zu 10.000 Tonnen, dem Spezialschlepper "Havanah" und dem Spezialtransporter "MV Kugelbake" erscheint die Reederei gut aufgestellt.

Bergungen

Beispiele durchgeführter Bergungen sind:

  • Am 7. Dezember 1929 strandete der griechische Dampfer "Konstantin Lemos" vor Westerhever. Das Schiff wurde im März 1930 wieder flott gemacht.
  • 1982 wurde die "Mary Rose" im Ärmelkanal geborgen. Das Schiff lief 1511 vom Stapel. Der einstige Stolz der englischen Marine sank 1545 bei einem Seegefecht. Teile des Schiffes wurden in England konserviert und sind dort zu besichtigen.
  • 2021 erfolgte die bisher größte Bergung: der 29 Tonnen schwere Anker des 398 Meter langen Containerschiffs "Edith Maersk" (IMO-Nr. 9321548). Er erhielt eine Ehrenplatz vor dem Wulf-Reedereigebäude.

Besondere Aufträge

Am 7. September 2020 schleppt die Taucher O.Wulf 5 mit Andreas Wulf auf der Brücke den P-Liner "PEKING" von der Wewelsflether Peters-Werft zum Deutschen Hafenmuseum in Hamburg. Kurz vor Sonnenaufgang wurde das Nadelöhr des Stör-Sperrwerkes passiert. Die PEKING sollte um 18.oo in Hamburg ankommen. Punktlandung, um 18.00 passierte der Schleppverband den Hamburger Michel. Hier ist die Kurzversion eines Videos der Überführung:

Aktuelle Schiffe und Pontons der Reederei

Taucher O. Wulf 4 (III)

IMO Nr. 9639737
Baujahr: 2011
Länge: 26 Meter
Breite: 9,1 Meter
Tonnage: 212 BRT

Taucher O. Wulf 5 (II)

Der Schlepper wurde 2019 unter dem Namen "Stier" erworben, umgebaut und mit einem Voith-Schneider-Antrieb ausgerüstet.
IMO Nr. 8912209
Baujahr: 1990
Länge: 28 Meter
Breite: 8,8 Meter
Tonnage: 219 BRT

Taucher O. Wulf 7 (II)

IMO Nr. 9183075
Baujahr: 1998
Länge: 30 Meter
Breite: 10 Meter
Tonnage: 360 BRT

Taucher O. Wulf 9

Die Reederei erwarb das Schiff 2011. Vorher lief es unter dem Namen "Siri Velox".
IMO Nr. 8714243
Baujahr: 1988
Länge: 33 Meter
Breite: 10 Meter
Tonnage: 429 BRT

MV Kugelbake

Das Spezialschiff transportiert Flugzeug-Rumpfschalen und andere große Teile.
IMO Nr. 9510747
Länge: 79 Meter
Breite: 18,6 Meter
Tonnage: 1868 BRT

Ponton T. O. W. II

Länge: 50 Meter
Breite: 17,2 Meter
Tonnage: 863 BRT

Ponton T. O. W. III

Länge: 86 Meter
Breite: 27,4 Meter
Tonnage: 863 BRT

Havanah

Der Spezialschlepper lief 2013 vom Stapel. Er fährt im Persischen Golf unter britischer Flagge.
IMO Nr. 9705108
Länge: 26 Meter
Breite: 11 Meter

Ehemalige Schiffe der Reederei (Auswahl)

Taucher O. Wulf

Otto Wulf erwarb 1921 einen ausgedienten Kabelleger und ließ ihn zum Bergungsfahrzeug ausbauen.
Länge: 20 Meter
Breite: 5,5 Meter
Leistung: 51 Kilowatt (70 PS)

Taucher Otto Wulf I

Ein Bergungsschlepper wurde in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zum Taucher "Otto Wulf I" umgebaut. 1937 kollidierte er mit einem Frachtsegler und sank.

Taucher O. Wulf 3

Der Hafenschlepper lief 1963 vom Stapel.
IMO Nr. 5419244
Länge: 29 Meter
Breite: 8 Meter
Tonnage: 181 BRT
Nach dem Verkauf fuhr er unter dem Namen "Urter".

Taucher O. Wulf 4 (II)[4]

Das Schiff lief 1978 vom Stapel. Die Reederei erwarb es 2007.
Länge: 26,5 Meter
Breite: 8,8 Meter

Taucher O. Wulf 5 (I)

Das Schiff lief 1968 vom Stapel.
IMO Nr. 6907169
Länge: 29 Meter
Breite: 8 Meter
Nach dem Verkauf erhielt es den Namen "Canal Services".

Taucher O. Wulf 6

Das Schiff lief 1957 bei einer niederländischen Werft vom Stapel. Es wurde unter dem Namen "Rema I" getauft. Die Reederei Wulf kaufte es 1958. 1965 wurde es umgebaut und danach als Lotsen- und Hilfsschlepper ("Wassertaxi") genutzt. Es hat keine IMO Nummer.
Länge: 16,5 Meter
Breite: 4,3 Meter

Bis zum 31. Dezember 2000 wurde dieses Schiff für Reedeversetzdienst eingesetzt, um Lotsen an Bord der einlaufenden Schiffe zu bringen. Diese Aufgabe wurde seit 1962 durch die Reederei Wulf durchgeführt. Eigens dafür wurde der kleine Schlepper Taucher O.Wulf 6 umgebaut. Zum sicheren Übersteigen wurde die Back erhöht. Seit 2001 werden die Lotsen durch mit kleinen Schiffen des Lotsbetriebsvereins übergesetzt.

Taucher O. Wulf 7 (I)

Das Schiff wurde 1962 bei der Mützelfeldwerft erbaut.
Länge: 19 Meter
Breite: 6 Meter
Tonnage: 70 BRT

Taucher O. Wulf 8

Das Schiff lief 1970 vom Stapel. Es hat keine IMO Nummer.
Länge: 23 Meter
Breite: 7,1 Meter
Tonnage: 92 BRT

Taucher O. Wulf 10

Das Schiff wurde bei einer Husumer Werft erbaut und 1987 in Fahrt gebracht. Es war der erste Schubschlepper der Reederei Wulf.

Wulf Pioneer

Die Reederei kaufte das Versorgungsschiff 1990. 1991 wurde es umgebaut. Danach erwarb ein britisches Unternehmen aus Aberdeen dieses Schiff.

Literatur

  • Seit 100 Jahren auf dem richtigen Kurs
Hellwege, W. - SCENE Cuxhaven 2/2022 - S. 6-11
  • Schiffe und Cuxhaven
Schmelzkopf, R. - Cuxhaven: Wilhelm-Heidsiek-Verlag, 2017 - 178 S.
2., erweiterte Auflage
ISBN 978-3-935459-23-5

Weblinks

Otto Wulf GmbH & Co. KG

Vesselfinder



Fußnoten

  1. Wulf Seetransporte GmbH & Co. KG wird zusammen mit der Reederei Frank Dahl e. K.; Meyerstraße. 1; 27472 Cuxhaven betrieben. Die Fa. wurde 1975 gegründet. Dem Unternehmen gehört das Motorschiff "MV Kugelbake", das inzwischen weit über 1000 Fahrten absolviert hat.
  2. Tripods sind dreifüßige Fundamente für Offshore-Windkraftanlagen.
  3. Ein Schubschlepper ist ein Schiff, das als Schub- und Schleppschiff ausgelegt ist.
  4. Taucher O. Wulf 4 (I) wurde 2005 nach Dänemark verkauft.