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Seemannsheim

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Erstes Seemannsheim an der Woltmanstraße
Erstes Seemannsheim an der Woltmanstraße
Zweiten Seemannsheim an der Deichstraße
Drittes Seemannsheim heute
Ehem. Besuchscontainer am CuxPort

Das Seemannsheim wird betrieben von der `Deutschen Seemannsmission´ der evangelischen Kirche.

Anschrift

  • Deutsche Seemannsmission Hannover e.V.
- Station: Cuxhaven -
Grüner Weg 25
27472 Cuxhaven
Tel.: +49 (0)4721 56120
Mobile: +49 (0)160 95075842
Fax.: +49 (0)4721 561230
E-Mail: cuxhaven@seemannsmission.org
URL: www.seemannsmission-cuxhaven.de
skype: dsm_cuxhaven

Geschichte der Seemannsmission Cuxhaven

Die Geschichte der Seemannsmission an der Mündung der Elbe in die Nordsee ist eng mit der Entwicklung der Fischindustrie in Cuxhaven verknüpft. Es war die Sorge um das Wohl der schnell wachsenden Zahl an Seefischern, die Friedrich Duge 1908 veranlasste, für die Gründung eines Seemannsheimes zu sorgen. Damit gab er den Anstoß für den Aufbau der Seemannsmission in Cuxhaven.

Zu Beginn des Jahres 1908 wird auf Betreiben des Direktors des Seefischmarktes Cuxhaven, Friedrich Duge, das `Komitee zur Errichtung eines Seemannsheimes in Cuxhaven´ gegründet.

Bereits am 14. Mai 1908 wird das frühere `Hafen Hotel´ (davor `Hotel National´) in der damaligen Woltmanstraße angemietet, um hier ein Seemannsheim einzurichten. Es werden ein großes Lesezimmer, eine Hauselternwohnung sowie Logierräume mit zunächst zwölf Betten geschaffen. Am 4. Juli 1908 wird das erste Seemannsheim in Cuxhaven eröffnet.
Des weiteren wird, ähnlich wie in anderen Seemannsheimen, mit Unterstützung der Hafenbehörden und Reeder im Haus eine Heuerstelle eingerichtet. Diese soll unseriösen Heuerbasen entgegenwirken und jüngere unerfahrene Seeleute vor Ausbeutung bewahren.

Zu den Aufgaben der Seemannsmission gehören auch die Besuche an Bord der Schiffe. 1909 werden bereits 1084 Schiffe besucht, 9100 Gäste nehmen das Lesezimmer in Anspruch und 514 Seeleute verbringen 3567 Nächte im Heim. Das Heuerbüro vermittelt 1352 Seemänner.

1911 wird der `Verein für die Wohlfahrt der Seeleute´, heute `Seemannsmission´ gegründet.

Während des ersten Weltkrieges werden Mannschaften der Marine und des Seebataillons im Heim einquartiert.

Bald war der Platz zu eng. 1921 kauft die Mission den ehemaligen `Kaiserhof´, ein respektables Hotelgebäude in der Deichstraße und bezieht dort am 10. Juli ihr neues Domizil mit 52 Betten.

1941 wird das Seemannsheim durch die Wehrmacht beschlagnahmt, es wird mit Marine und Rüstungsarbeitern belegt. Nach Kriegsende werden Vertriebene einquartiert.

Im Herbst 1947 wird der Betrieb des Heimes wieder aufgenommen. Das Haus kann jedoch erst 1949 nach dem Auszug der letzen Vertriebenen wieder vollständig genutzt werden.
Bis Ende der sechziger Jahre werden Heim und Schiffsbesuche mit großem Erfolg betrieben. "Damals haben wir jeden Tag 120 Essen im Speisesaal ausgegeben. Da kamen nicht nur Seeleute zu uns zum Essen, weil es so besonders preisgünstig war"

Danach tritt speziell für Cuxhaven ein Schnitt ein. Zum einen aufgrund des zunehmenden Rückgangs von Fischindustrie und Marine, zum anderen aufgrund der kurzen Liegezeiten und der veränderten Zusammensetzung der Mannschaften, wird es immer schwieriger das Heim kostendeckend zu betreiben. Am 31. März 1973 wird das Seemannsheim endgültig geschlossen und später abgerissen, um dem Parkplatz vom `Hochdonner´ Platz zu schaffen. Ein neuer Standort ist für die Deutsche Seemannsmission vorerst nicht finanzierbar.

Erst 1977 wird die Seemannsmission Cuxhaven wieder errichtet. Den Neuanfang leitete das Ehepaar Hans-Jürgen und Ingeborg Karge ein, das das heutige, sehr viel kleinere Seemannsheim im Grünen Weg 25 einrichtete und am 9. März 1978 eröffnet.

Ab 1997 befand sich auf dem Hafengelände des Hafen|CuxPort ein Besuchscontainer als hafennahe Anlaufstelle für Seeleute. Aus verschiedenen Gründen hat sich das Konzept nicht bewährt und so wurde er im Jahre 2003 wieder geschlossen.

Nach den Vorstellungen des neuen Seemannsdiakons Martin Struwe soll dieses Heim mangels Nachfrage aufgelöst und stattdessen eine Anlaufstelle in der Nähe des Cuxport-Terminals geschaffen werden.

Heute ist Cuxhaven eine von 16 Inlands- und 17 Auslandsstationen im weltweiten Netz der Deutschen Seemannsmission.

Aufgaben

"Seeleute arbeiten an sieben Tagen in der Woche oft monatelang fernab von Heimat und Familie, damit wir gut versorgt sind", beschreibt der Diakon die Situation der Menschen an Bord. Für sie hält er das Cuxhavener Seemannsheim bereit, besucht Schiffe und organisiert praktische Hilfen, wie sie beispielsweise bei Krankenhausaufenthalten nötig sind. War früher viel Bettenplatz von Nöten, so haben die Seeleute heute oftmals kaum noch die Möglichkeit in den Häfen von Bord zu gehen. Das ist bedingt dadurch, dass das Schiffspersonal zumeist bis auf ein Minimum reduziert wurde und das Be- und Entladen heute vielfach mit dem schiffseigenen Personal getätigt oder überwacht wird. So stellen sich als die wichtigsten Bereiche der täglichen Arbeit heutzutage die Besuche an Bord und bei erkrankten Seeleuten im Krankenhaus dar. Dazu natürlich die Möglichkeit zur Seelsorge.
Aufgrund der rigorosen Sicherheitsbestimmungen (ISPS) in den Häfen und der extrem kurzen Liegezeiten gehört heute aber ebenso die Begleitung bei Einkäufen oder Erledigungen zu den Aufgaben. Hierfür steht ein Fahrzeug zur Verfügung. Weiterhin sind neben der Möglichkeit zur Begegnung, vor allem die günstige Telefonate in die Heimat und der Internetzugang im Seemannsheim sehr beliebt. Neben einigen Betten in zwei Zimmer und einer kleinen Teeküche befindet sich im Haus ein `Clubbereich´, in den Seeleute von Bord eingeladen werden um sich in gemütlicher Atmosphäre zu entspannen. Weiterhin eine kleine Bibliotek, ein kleiner Shop, sowie eine Sauna.

An drei Abenden in der Woche finden Gemeinschaftsabende statt, an denen regelmäßig bis zu 30 Leuten teilnehmen. Lt. dem Jahresbericht des Hauses wurde das Cuxhavener Missionshaus in 2009 von ca. 1.100 zumeist Seeleuten besucht.

Personal

Betrieben wird das Cuxhavener Seemannsheim z.Z. von Seemannsdiakon Martin Struwe, sowie Anna-Sofie Gerth, die hier ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Dazu kommt noch der Bremerhavener Pastor W. Gerke.

Bilder

Quelle und Web-Link

Text weitgehend entnommen aus