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Die Entwicklung eines Ritzebüttler, später Cuxhavener Hafens beginnt im Jahre<br/>
 
Die Entwicklung eines Ritzebüttler, später Cuxhavener Hafens beginnt im Jahre<br/>
1567. Der Erzbischof v. Bremen untersagt den [[Land Hadeln|Hadelern]], Korn nach [[Hamburg]] zu liefern, da es einen Streit zwischen dem Bremer Erzbischof und der Stadt Hamburg gibt.  Da das aber für den Bierbrau gebraucht wird, beschließt Hamburg den Ritzebüttler Außendeichsanwachs an der [[Elbe]] einzudeichen, um dort Korn anzubauen. Daraus folgt<br/>
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'''1567'''. Der Erzbischof v. Bremen untersagt den [[Land Hadeln|Hadelern]], Korn nach [[Hamburg]] zu liefern, da es einen Streit zwischen dem Bremer Erzbischof und der Stadt Hamburg gibt.  Da das aber für den Bierbrau gebraucht wird, beschließt Hamburg den Ritzebüttler Außendeichsanwachs an der [[Elbe]] einzudeichen, um dort Korn anzubauen. Daraus folgt<br/>
1568/69 der Bau des `Nye Dik´  vor dem ´Olen Diek´ ([[Alter Hadler Seebandsdeich]] mit Anschlussdeich westlicher [[Obdeich]] / [[Alter Deich]] entlang der [[Schillerstraße]] bis etwa [[Bernhardstraße]]). Dieser neue Deich verläuft ab der [[Kugelbake]] in einem weiten Bogen ca. 2 km vor der [[Alte Liebe|Alten Liebe]] entlang und schließt knapp vor der [[Groden]]er [[Baumrönne]] wieder an den alten Deich an.<br/>
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'''1568/69''' der Bau des `Nye Dik´  vor dem ´Olen Diek´ ([[Alter Hadler Seebandsdeich]] mit Anschlussdeich westlicher [[Obdeich]] / [[Alter Deich]] entlang der [[Schillerstraße]] bis etwa [[Bernhardstraße]]). Dieser neue Deich verläuft ab der [[Kugelbake]] in einem weiten Bogen ca. 2 km vor der [[Alte Liebe|Alten Liebe]] entlang und schließt knapp vor der [[Groden]]er [[Baumrönne]] wieder an den alten Deich an.<br/>
 
Da Ritzebüttel als Hamburger Exklave im ansonsten bremischen Hadeln für den Transport nun nichtmehr auf den Altenbrucher Hafen zugreifen kann, wird ein Hafen für den Korntransport angelegt. Diese neue Hafen liegt vermutlich im Mündungsgebiet des [[Schleusenpriel]]s, also ca. 2 km vor der heutigen Alten Liebe. So zu ersehen auf einer Karte aus 1619. Außerdem würde der vorgelagerte Deich auch die freie Durchfahrt erschweren, da hier eine [[Schleuse]] bestanden haben muss. <br/>
 
Da Ritzebüttel als Hamburger Exklave im ansonsten bremischen Hadeln für den Transport nun nichtmehr auf den Altenbrucher Hafen zugreifen kann, wird ein Hafen für den Korntransport angelegt. Diese neue Hafen liegt vermutlich im Mündungsgebiet des [[Schleusenpriel]]s, also ca. 2 km vor der heutigen Alten Liebe. So zu ersehen auf einer Karte aus 1619. Außerdem würde der vorgelagerte Deich auch die freie Durchfahrt erschweren, da hier eine [[Schleuse]] bestanden haben muss. <br/>
1570, am 1./2. 11. reißt die 4. Allerheiligenflut den neuen Deich vor Groden erheblich ein. <br/>
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'''1570''', am 1./2. 11. reißt die 4. Allerheiligenflut den neuen Deich vor Groden erheblich ein. <br/>
 
Hier wird auch erstmalig der Kuckshaven, also Koogshafen, bei der [[Rossbake]] erwähnt. Und auch hier wie überhaupt in der Zeit ist nichts als unbedingt gesichert anzusehen. So wird allgemein der Bereich der Prielmündung als Standort der Ross- später großen Bake angesehen; Rossbake als Markierung des Rosshakensandes.  Jedoch findet sie sich auch eine Zeichnung, auf der dort die Elbbake steht, wärend die Rossbake im heutigen Hafen steht, was aber wenig Sinn macht.
 
Hier wird auch erstmalig der Kuckshaven, also Koogshafen, bei der [[Rossbake]] erwähnt. Und auch hier wie überhaupt in der Zeit ist nichts als unbedingt gesichert anzusehen. So wird allgemein der Bereich der Prielmündung als Standort der Ross- später großen Bake angesehen; Rossbake als Markierung des Rosshakensandes.  Jedoch findet sie sich auch eine Zeichnung, auf der dort die Elbbake steht, wärend die Rossbake im heutigen Hafen steht, was aber wenig Sinn macht.
  
1611 Erste Erwähnung eines Piloten (Lotsen) in Ritzebüttel (Carsten Honigholt).
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'''1611''' Erste Erwähnung eines Piloten (Lotsen) in Ritzebüttel (Carsten Honigholt).
  
1615 Mehrere Anträge der Hamburger Bürgeschaft, bei [[Neuwerk]] oder Ritzebüttel einen Seehafen anzulegen. Dieses wiederholte sich betreffend Neuwerk in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts nochmal, kam aber nie zur Ausführung, wenn man von einem Fischumschlagplatz auf Neuwerk im Spätmittelalter einmal absieht.
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'''1615''' Mehrere Anträge der Hamburger Bürgeschaft, bei [[Neuwerk]] oder Ritzebüttel einen Seehafen anzulegen. Dieses wiederholte sich betreffend Neuwerk in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts nochmal, kam aber nie zur Ausführung, wenn man von einem Fischumschlagplatz auf Neuwerk im Spätmittelalter einmal absieht.
  
1618 dann erfolgt mit dem Bau einen neuen Deiches, knapp innerhalb des seit 1569 bestehenden, ein  Ausbau des Ritzebüttler Hafens. Auch hier vermutlich im Außenbereich des [[Koog]]es (siehe o.a. Karte von 1619?). Erst jetzt spricht man von [[Neufelder Deich]]. Das Kooggebiet ist in Siedlerparzellen aufgeteilt, von denen jeder am direkten Hafen eine weitere kleine Parzelle eingetragen hat. Sinn unbekannt. <br/>
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'''1618''' dann erfolgt mit dem Bau einen neuen Deiches, knapp innerhalb des seit 1569 bestehenden, ein  Ausbau des Ritzebüttler Hafens. Auch hier vermutlich im Außenbereich des [[Koog]]es (siehe o.a. Karte von 1619?). Erst jetzt spricht man von [[Neufelder Deich]]. Das Kooggebiet ist in Siedlerparzellen aufgeteilt, von denen jeder am direkten Hafen eine weitere kleine Parzelle eingetragen hat. Sinn unbekannt. <br/>
 
Bauherr des Deiches ist der Hamburger [[Amtmann]] [[Schaffhausen]] (im Auftrage der Stadt Hamburg). Dieser wird lt. Inschrift eines Dankpokals der neuen Siedler in 3 Monaten gelegt. Ausführender Leiter mag u.U. Johann Claußen Coott, genannt Rollwagen, gewesen sein, da eine der Parzellen auf den Namen Rollwagen & Consorten eingetragen ist. Dieser aus den Niederlanden stammende Deichbauingenieur und Generaldeichgraf hatte 1610 erstmals im Deichbau Schubkarren für den Lehmtransport eingesetzt. Bis dahin wurde der auf der Schulter oder mit Zweimanntragen transportiert. Diese Neuerung brachte dem Erbauer vieler Deiche den Namen Rollwagen ein.
 
Bauherr des Deiches ist der Hamburger [[Amtmann]] [[Schaffhausen]] (im Auftrage der Stadt Hamburg). Dieser wird lt. Inschrift eines Dankpokals der neuen Siedler in 3 Monaten gelegt. Ausführender Leiter mag u.U. Johann Claußen Coott, genannt Rollwagen, gewesen sein, da eine der Parzellen auf den Namen Rollwagen & Consorten eingetragen ist. Dieser aus den Niederlanden stammende Deichbauingenieur und Generaldeichgraf hatte 1610 erstmals im Deichbau Schubkarren für den Lehmtransport eingesetzt. Bis dahin wurde der auf der Schulter oder mit Zweimanntragen transportiert. Diese Neuerung brachte dem Erbauer vieler Deiche den Namen Rollwagen ein.
  
1625, am 26.2. reißt die Fastnachtsflut die Hälfte des neuen Deiches weg. Darauf folgend werden am 20./21.3, also knapp vier Wochen später vier Gehöfte weggeschwemmt.
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'''1625''', am 26.2. reißt die Fastnachtsflut die Hälfte des neuen Deiches weg. Darauf folgend werden am 20./21.3, also knapp vier Wochen später vier Gehöfte weggeschwemmt.
 
Damit wird für fast 100 Jahre eine Folge von Deich-Rückverlegungen eingeleitet, da die Elbe begonnen hat, sich zunehmend südlich zu verlegen, was am Ende zu fast Komplettverlust des gewonnenen Landes führt. Von ehemals 916 Morgen verbleiben noch 100.
 
Damit wird für fast 100 Jahre eine Folge von Deich-Rückverlegungen eingeleitet, da die Elbe begonnen hat, sich zunehmend südlich zu verlegen, was am Ende zu fast Komplettverlust des gewonnenen Landes führt. Von ehemals 916 Morgen verbleiben noch 100.
  
1626 Benennung eines Schleusen- und [[Hafenmeister]]s (Cornelius Mariensen).
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'''1626''' Benennung eines Schleusen- und [[Hafenmeister]]s (Cornelius Mariensen).
  
1641, am 18.8. Antrag den Ritzebüttler Hafen zu erweitern, da der Freiburger Hafen zunehmend verlandet.
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'''1641''', am 18.8. Antrag den Ritzebüttler Hafen zu erweitern, da der Freiburger Hafen zunehmend verlandet.
  
1651, 21. Februar 1/3 des Hafens geht in einer Sturmflut verloren.
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'''1651''', 21. Februar 1/3 des Hafens geht in einer Sturmflut verloren.
  
1656 Erstmalige Erwähnung eines [[Tonnenhaus]]es.
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'''1656''' Erstmalige Erwähnung eines [[Tonnenhaus]]es.
  
 
In einer Reisebeschreibung von 1788 heißt es: “Man sagte mir, es lebe noch jetzo eine alte Frau, die in ihrer Jungen auf einem Hof gedient habe, der außerhalb der Kugelbake gestanden habe, und also nun in der Elbe liegt”.
 
In einer Reisebeschreibung von 1788 heißt es: “Man sagte mir, es lebe noch jetzo eine alte Frau, die in ihrer Jungen auf einem Hof gedient habe, der außerhalb der Kugelbake gestanden habe, und also nun in der Elbe liegt”.
  
1720 ist die Elbe dann an einer Linie Alte Liebe - Kugelbake angekommen, der Deich verlief seit 1702 oder 1718 (?) vom [[Seepavillon]] bis etwa Südseite des heutigen [[Kugelbakehafen]]s. Hinter ihm standen entlang des Hafens mehrere Fischerkaten, sowie zwei Häuser eines von Cöln.
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'''1720''' ist die Elbe dann an einer Linie Alte Liebe - Kugelbake angekommen, der Deich verlief seit 1702 oder 1718 (?) vom [[Seepavillon]] bis etwa Südseite des heutigen [[Kugelbakehafen]]s. Hinter ihm standen entlang des Hafens mehrere Fischerkaten, sowie zwei Häuser eines von Cöln.
  
 
Vermutlich schon erheblich vorher ist der Hafen in den Bereich des heutigen Alten Hafens verlegt worden. Eine Arbeitszeichnung von Hasenbanck aus d.J. 1729 weist ihn als schmalen Priel mit angelegter Alten Liebe aus.<br/>
 
Vermutlich schon erheblich vorher ist der Hafen in den Bereich des heutigen Alten Hafens verlegt worden. Eine Arbeitszeichnung von Hasenbanck aus d.J. 1729 weist ihn als schmalen Priel mit angelegter Alten Liebe aus.<br/>
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Im Bereich der heutigen [[Klappbrücke]], einer natürlichen Engstelle, verlief eine Brücke zur mit einem Haus bebauten Ostseite.
 
Im Bereich der heutigen [[Klappbrücke]], einer natürlichen Engstelle, verlief eine Brücke zur mit einem Haus bebauten Ostseite.
  
1732 Erste wirksame Befestigung der Hafeneinfahrt durch versenken dreier Schiffe durch [[Meyer]] und [[Hasenbanck]]; das größte und exponierteste `Die Liebe´. Die Schiffe wurden anschließen mit Steinen verfüllt und von einer Palisadenwand umgeben. Nachdem das  Schiff 1733 auseinanderbrach wurde der gesamte Raum der Rammwand mit Gestein verfüllt. Dabei wurde `das Haupt´ zusätzlich verstärkt, um als Anleger dienen zu können.
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'''1732''' Erste wirksame Befestigung der Hafeneinfahrt durch versenken dreier Schiffe durch [[Meyer]] und [[Hasenbanck]]; das größte und exponierteste `Die Liebe´. Die Schiffe wurden anschließen mit Steinen verfüllt und von einer Palisadenwand umgeben. Nachdem das  Schiff 1733 auseinanderbrach wurde der gesamte Raum der Rammwand mit Gestein verfüllt. Dabei wurde `das Haupt´ zusätzlich verstärkt, um als Anleger dienen zu können.
 
Damit ist die Alte Liebe eines der vorläufig zwei festen [[Stack]]s, bislang nur als Steindamm ohne Schiffsanleger. (Weiter Stacks: Kugelbake, später dazu Osterhörner und Grodener Stack)
 
Damit ist die Alte Liebe eines der vorläufig zwei festen [[Stack]]s, bislang nur als Steindamm ohne Schiffsanleger. (Weiter Stacks: Kugelbake, später dazu Osterhörner und Grodener Stack)
  
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Wärend einerseits Hamburg der Motor der Hafenentwicklung war mit den Forderungen von Handel und Seefahrt nach Liegeplätzen für Umschlag und vor allem Winterlieger in der Elbmündung, so war andererseits Hamburg auch die ständige Bremse des Ausbaus durch knapphalten des Geldes durch Rat und Senat. So konnte es 1643 geschehen, dass 1.000 Pfähle für den Ausbau beantragt wurden. Geliefert wurden dann 1/3 derer und die nach Hamburg, wo sie dann verbaut wurden. Ausnahme bildete  hier der Kaiserliche Hauptmann und Kapitän der Artillerie [[Spanninger]], der zum einen die hohe fachliche Qualifikation und zum anderen den gewünschten Etat zur Verfügung hatte. Infolge dessen machte hier die Hafenentwicklung einen Sprung. So wurde
 
Wärend einerseits Hamburg der Motor der Hafenentwicklung war mit den Forderungen von Handel und Seefahrt nach Liegeplätzen für Umschlag und vor allem Winterlieger in der Elbmündung, so war andererseits Hamburg auch die ständige Bremse des Ausbaus durch knapphalten des Geldes durch Rat und Senat. So konnte es 1643 geschehen, dass 1.000 Pfähle für den Ausbau beantragt wurden. Geliefert wurden dann 1/3 derer und die nach Hamburg, wo sie dann verbaut wurden. Ausnahme bildete  hier der Kaiserliche Hauptmann und Kapitän der Artillerie [[Spanninger]], der zum einen die hohe fachliche Qualifikation und zum anderen den gewünschten Etat zur Verfügung hatte. Infolge dessen machte hier die Hafenentwicklung einen Sprung. So wurde
  
1743 der Hafen muldenförmig ausgehoben. Mit dem Aushub wird das Areal zwischen Alte Liebe - Lotsenhaus - `Am Pier´ erhöht, welches in einer Sturmflut 1739 ausgespült worden war.<br/>
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'''1743''' der Hafen muldenförmig ausgehoben. Mit dem Aushub wird das Areal zwischen Alte Liebe - Lotsenhaus - `Am Pier´ erhöht, welches in einer Sturmflut 1739 ausgespült worden war.<br/>
 
Desweiteren wird der Hafen rundum mit Pfahlwerk versehen und es wird ein kleiner Tonnenhafen für die Tonnen- und Lotsenfahrzeuge ausgehoben. Dieser ist absperrbar und bezeichnet als `kleiner Hafen´, sprich, der Seitenarm, in dem heute die Ausflugsschiffe anlegen. `Großer Hafen´ war entspechend der heutige Alte Hafen. Wobei man vom Alten Hafen von dem Teil des Schleusenpriels zwischen Klappbrücke und Hafenausfahrt spricht. Der weitere schiffbare Teil bis zur  Ritzebüttler Schleuse wurde einfach als Schleusenpriel bezeichnet.<br/>
 
Desweiteren wird der Hafen rundum mit Pfahlwerk versehen und es wird ein kleiner Tonnenhafen für die Tonnen- und Lotsenfahrzeuge ausgehoben. Dieser ist absperrbar und bezeichnet als `kleiner Hafen´, sprich, der Seitenarm, in dem heute die Ausflugsschiffe anlegen. `Großer Hafen´ war entspechend der heutige Alte Hafen. Wobei man vom Alten Hafen von dem Teil des Schleusenpriels zwischen Klappbrücke und Hafenausfahrt spricht. Der weitere schiffbare Teil bis zur  Ritzebüttler Schleuse wurde einfach als Schleusenpriel bezeichnet.<br/>
 
Danach hat die Großzügigkeit dann auch schon wieder sein Ende, worunter Spanninger jr. zu leiden hatte. Dieses war der Grund, warum beide Spanninger sich von ihren Aufgaben und Cuxhafen verabschiedeten, was Hamburg wie Cuxhaven sehr bedauerte.
 
Danach hat die Großzügigkeit dann auch schon wieder sein Ende, worunter Spanninger jr. zu leiden hatte. Dieses war der Grund, warum beide Spanninger sich von ihren Aufgaben und Cuxhafen verabschiedeten, was Hamburg wie Cuxhaven sehr bedauerte.
  
1755 baute ein Nachfolger, v. Grumckow, das Magazingebäude der Hafenverwaltung im [[Alter Deichweg|Alten Deichweg]] zwischen [[Fahrenholzstraße|Fahrenholz]]- und [[Schillerstraße]], welches 1983 weggerissen worden ist.  
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'''1755''' baute ein Nachfolger, v. Grumckow, das Magazingebäude der Hafenverwaltung im [[Alter Deichweg|Alten Deichweg]] zwischen [[Fahrenholzstraße|Fahrenholz]]- und [[Schillerstraße]], welches 1983 weggerissen worden ist.  
  
1782 Bau einer Palisadenwand auf der Ostseite des Hafens als See-, Eis- und Wellenschutz (Spanische Wand).
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'''1782''' Bau einer Palisadenwand auf der Ostseite des Hafens als See-, Eis- und Wellenschutz (Spanische Wand).
  
1782/83 wird mittels `englischer Baggermaschinen´ aus Hamburg der Hafen vertieft.
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'''1782/83''' wird mittels `englischer Baggermaschinen´ aus Hamburg der Hafen vertieft.
  
1784 Einrichtung der ersten [[Drehbrücke]] an der [[Zollkaje]]/[[Fährstraße]].
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'''1784''' Einrichtung der ersten [[Drehbrücke]] an der [[Zollkaje]]/[[Fährstraße]].
  
1785 wird vor das Alte Liebe-Steindamm ein Holzhöft gesetzt mit einem seitlich angesetzten Flügel zum Schutz der Hafeneinfahrt. Dazu eine Anlegebrücke in der Hafeninnenseite.
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'''1785''' wird vor das Alte Liebe-Steindamm ein Holzhöft gesetzt mit einem seitlich angesetzten Flügel zum Schutz der Hafeneinfahrt. Dazu eine Anlegebrücke in der Hafeninnenseite.
  
1785 - 1799 wird auf der Ostseite der Hafeneinfahrt das `Schutzhöft´ freistehend ins Elbwasser gerammt. Damit war beidseitig die Hafeneinfahrt auf 60 m Breite festgelegt.
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'''1785 - 1799''' wird auf der Ostseite der Hafeneinfahrt das `Schutzhöft´ freistehend ins Elbwasser gerammt. Damit war beidseitig die Hafeneinfahrt auf 60 m Breite festgelegt.
  
1785 wird weiterhin als zusätzlicher Liegeplatz ostseitlich der Hafeneinfahrt an der Landkante durch eine Rammwand ein zusätzliches Becken parallel der Elbe für Winterlieger und als [[Quarantänehafen]] eingerichtet. Darin Duckdalben zum Festmachen der Schiffe.
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'''1785''' wird weiterhin als zusätzlicher Liegeplatz ostseitlich der Hafeneinfahrt an der Landkante durch eine Rammwand ein zusätzliches Becken parallel der Elbe für Winterlieger und als [[Quarantänehafen]] eingerichtet. Darin Duckdalben zum Festmachen der Schiffe.
  
1792/96 (?) wird gegenüber der alten Hafenkaje die [[Spülschleuse]] eingerichtet.
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'''1792/96''' (?) wird gegenüber der alten Hafenkaje die [[Spülschleuse]] eingerichtet.
  
1792/98 (?), am 8. August findet sich der erste Vermerk eines Schiffbaubetriebes in `Cuxhaven´ durch den Schiffbaumeister Georg Klemeke im kleinen Hafen.
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'''1792/98''' (?), am 8. August findet sich der erste Vermerk eines Schiffbaubetriebes in `Cuxhaven´ durch den Schiffbaumeister Georg Klemeke im kleinen Hafen.
 
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1802, am 28.7. beginnt die Elkerswerft ihre Arbeit. Später Düvvels, Bufe, Mützefeld. (Im Schleusenpriel)
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'''1802''', am 28.7. beginnt die Elkerswerft ihre Arbeit. Später Düvvels, Bufe, Mützefeld. (Im Schleusenpriel)
  
1803 wird anstelle der 1801 im Sturm umgestürzten Großen- oder [[Rossbake]] der [[Leuchtturm]] errichtet.
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'''1803''' wird anstelle der 1801 im Sturm umgestürzten Großen- oder [[Rossbake]] der [[Leuchtturm]] errichtet.
  
1803 - 1813 liegt der Hafen verkehrs- und baumäßig weitgehend still. Eine Folge der in der `[[Franzosenzeit]]´ verhängten [[Kontinentalsperre]].
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'''1803 - 1813''' liegt der Hafen verkehrs- und baumäßig weitgehend still. Eine Folge der in der `[[Franzosenzeit]]´ verhängten [[Kontinentalsperre]].
  
1812, am 18. August wird die Spülschleuse stillgelegt, worauf der Hafen völlig verschlickt.
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'''1812''', am 18. August wird die Spülschleuse stillgelegt, worauf der Hafen völlig verschlickt.
  
1814 zieht im Schleusenpriel auf der Hafen(ost)seite der Zimmermann Take Janzen mit einer eigenen Werft nach. Sie geht allerdings noch im gleichen Jahr an Eggers über.
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'''1814''' zieht im Schleusenpriel auf der Hafen(ost)seite der Zimmermann Take Janzen mit einer eigenen Werft nach. Sie geht allerdings noch im gleichen Jahr an Eggers über.
  
1818 wird ein altes Wasserloch, `Piepers Loch´, bekannt für seinen unangenehmen Geruch, zum Ewerloch oder Ewerhafen ausgebaut und unter einer Brücke mit dem Tonnenhafen verbunden. Hier überwintern Ewer, werden Holzstämme nass gelagert.
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'''1818''' wird ein altes Wasserloch, `Piepers Loch´, bekannt für seinen unangenehmen Geruch, zum Ewerloch oder Ewerhafen ausgebaut und unter einer Brücke mit dem Tonnenhafen verbunden. Hier überwintern Ewer, werden Holzstämme nass gelagert.
  
1820 erscheint von Reinke eine Karte des Hafens, sowie der Gemeinden Ritzebüttel und Cuxhaven. Auf ihr hat sich fast nichts weiter verändert. Das Gelände zwischen Kai und neuerbautem Seepavillon ist zur Parkanlage gestaltet. Direkte Hafentätigkeit scheint noch im sehr eingeschränkten Rahmen stattzufinden. In einer Reisebeschreibung von 1805 heißt es: “Selten liegen hier viele Schiffe. Sie legen nur hinein, um zu kalfatern oder günstigen Wind abzuwarten”.
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'''1820''' erscheint von Reinke eine Karte des Hafens, sowie der Gemeinden Ritzebüttel und Cuxhaven. Auf ihr hat sich fast nichts weiter verändert. Das Gelände zwischen Kai und neuerbautem Seepavillon ist zur Parkanlage gestaltet. Direkte Hafentätigkeit scheint noch im sehr eingeschränkten Rahmen stattzufinden. In einer Reisebeschreibung von 1805 heißt es: “Selten liegen hier viele Schiffe. Sie legen nur hinein, um zu kalfatern oder günstigen Wind abzuwarten”.
  
1839 am 24. August ist das durch den Werftbaumeister Peter Stehr errichtete `Werft´ fertiggestellt. Hierbei handelt es sich um das Anlegerbollwerk quer zum Steindamm der Alten Liebe.
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'''1839''' am 24. August ist das durch den Werftbaumeister Peter Stehr errichtete `Werft´ fertiggestellt. Hierbei handelt es sich um das Anlegerbollwerk quer zum Steindamm der Alten Liebe.
  
1845, am 25. Januar liegen 213 kleine und große Schiffe im Alten und dem [[Quarantänehafen]] im Winterlager.
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'''1845''', am 25. Januar liegen 213 kleine und große Schiffe im Alten und dem [[Quarantänehafen]] im Winterlager.
  
1853, 29. Dezember Neubau des [[Lotsenwachthaus]]en und der [[Hafenwache]] auf dem [[Tonnenhof]].
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'''1853''', 29. Dezember Neubau des [[Lotsenwachthaus]]en und der [[Hafenwache]] auf dem [[Tonnenhof]].
  
1864 wird die Alte Liebe erneuert und um 5 m weiter in die Elbe versetzt um eine größere Wassertiefe zu erlangen, sowie von 23 m auf 54 m verlängert. Dazu wird der Steindamm verstärkt.
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'''1864''' wird die Alte Liebe erneuert und um 5 m weiter in die Elbe versetzt um eine größere Wassertiefe zu erlangen, sowie von 23 m auf 54 m verlängert. Dazu wird der Steindamm verstärkt.
  
1868, 25. November Inbetriebnahme einer neuen eisernen [[Drehbrücke]] an der [[Lotsenkaje]]/[[Fährstraße]].
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'''1868''', [[25. November]] Inbetriebnahme einer neuen eisernen [[Drehbrücke]] an der [[Lotsenkaje]]/[[Fährstraße]].
  
1868 Der Hafen wird komplett nach Osten verbreitert und begradigt. Dazu wird  die [[Spülschleuse]] abgedämmt, die [[Quarantänebatterie]] mit dem [[Ahrensberg]] und dem [[Paul-Ahrens-Kirchhof]] beseitigt. Dazu zwei Heringssalzereien. Der 50 m breite Streifen zwischen Deich und Uferkante wird gepflastert und mit mehreren hölzernen Ladebrücken ausgestattet. Im hinteren Hafenbecken werden Duckdalben gerammt.
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'''1868''' Der Hafen wird komplett nach Osten verbreitert und begradigt. Dazu wird  die [[Spülschleuse]] abgedämmt, die [[Quarantänebatterie]] mit dem [[Ahrensberg]] und dem [[Paul-Ahrens-Kirchhof]] beseitigt. Dazu zwei Heringssalzereien. Der 50 m breite Streifen zwischen Deich und Uferkante wird gepflastert und mit mehreren hölzernen Ladebrücken ausgestattet. Im hinteren Hafenbecken werden Duckdalben gerammt.
  
1875, 20. Oktober Inbetriebnahme des [[Zeitball]]es. Abriss 1934.
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'''1875''', 20. Oktober Inbetriebnahme des [[Zeitball]]es. Abriss 1934.
  
1879, 16. Dezember Inbetriebnahme des Kaiserlichen [[Telegraphengebäude|Telegraphenamt]]es. Abriss 1964.
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'''1879''', 16. Dezember Inbetriebnahme des Kaiserlichen [[Telegraphengebäude|Telegraphenamt]]es. Abriss 1964.
  
1882 Einrichtung des [[Hafenbahnhof]]s an der [[Hafenkaje]]. Abriss April 1971.
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'''1882''' Einrichtung des [[Hafenbahnhof]]s an der [[Hafenkaje]]. Abriss April 1971.
  
1884, 1. August Inbetriebnahme des [[Semaphor]].
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'''1884''', 1. August Inbetriebnahme des [[Semaphor]].
  
1893 Bau des [[Bootsmannshaus]]es. Abriss 1961.
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'''1893''' Bau des [[Bootsmannshaus]]es. Abriss 1961.
  
 
Zwischen 1910 und 1925 wird der Ewerhafen geöffnet und vertieft.
 
Zwischen 1910 und 1925 wird der Ewerhafen geöffnet und vertieft.
  
1927 legt die Werft [[Sanftleben & Co]]., später [[Beckmannwerft]], ihre erste [[Slip]]anlage in den Everhafen, der damit zum Werfthafen wird.
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'''1927''' legt die Werft [[Sanftleben & Co]]., später [[Beckmannwerft]], ihre erste [[Slip]]anlage in den Everhafen, der damit zum Werfthafen wird.
  
1938 Abriss des [[Lotsenwachthaus]]es und der [[Hafenwache]] und Neuanlage des [[Tonnenhof]]es.
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'''1938''' Abriss des [[Lotsenwachthaus]]es und der [[Hafenwache]] und Neuanlage des [[Tonnenhof]]es.
  
1939/40 Bau eines Fahrzeugfahrstuhles am Brunsbüttelhöft zur Fahrzeugverladung auf Brunsbüttelfähren. Bis Mitte der 50er Jahre gegen eine Auffahrrampe ausgetauscht.
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'''1939/40''' Bau eines Fahrzeugfahrstuhles am Brunsbüttelhöft zur Fahrzeugverladung auf Brunsbüttelfähren. Bis Mitte der 50er Jahre gegen eine Auffahrrampe ausgetauscht.
  
1955, 4. April Eröffnung der [[Klappbrücke]] als Ersatz für die ehem. Drehbrücke.
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'''1955''', 4. April Eröffnung der [[Klappbrücke]] als Ersatz für die ehem. Drehbrücke.
  
 
[[Kategorie:Hafen]]
 
[[Kategorie:Hafen]]
 
[[Kategorie:Bilder bitte]]
 
[[Kategorie:Bilder bitte]]

Version vom 19. März 2009, 23:04 Uhr

Neufeld 1619
Alter Hafen 1731
Alter Hafen nach 1743
Alte Hafen 1876, Winterlager

Der Alte Hafen ist erster Hafen Cuxhavens.

Der Beginn der Cuxhavener Hafengeschichte ist zunächst nur ein Naturpriel, genutzt vermutlich von einigen Fischern, Lastbooten und nicht zuletzt auch für dunkle Machenschaften. So sind belegt Überfälle der Dithmarscher auf den Ritzebüttler Raum, Überfälle der Ritzebüttler auf passierende Kauffahrteischiffe. Der eigentliche Hafen für den Ritzebüttler und nord-Hadler Raum war zu der Zeit Altenbruch.

Die Entwicklung eines Ritzebüttler, später Cuxhavener Hafens beginnt im Jahre
1567. Der Erzbischof v. Bremen untersagt den Hadelern, Korn nach Hamburg zu liefern, da es einen Streit zwischen dem Bremer Erzbischof und der Stadt Hamburg gibt. Da das aber für den Bierbrau gebraucht wird, beschließt Hamburg den Ritzebüttler Außendeichsanwachs an der Elbe einzudeichen, um dort Korn anzubauen. Daraus folgt
1568/69 der Bau des `Nye Dik´ vor dem ´Olen Diek´ (Alter Hadler Seebandsdeich mit Anschlussdeich westlicher Obdeich / Alter Deich entlang der Schillerstraße bis etwa Bernhardstraße). Dieser neue Deich verläuft ab der Kugelbake in einem weiten Bogen ca. 2 km vor der Alten Liebe entlang und schließt knapp vor der Grodener Baumrönne wieder an den alten Deich an.
Da Ritzebüttel als Hamburger Exklave im ansonsten bremischen Hadeln für den Transport nun nichtmehr auf den Altenbrucher Hafen zugreifen kann, wird ein Hafen für den Korntransport angelegt. Diese neue Hafen liegt vermutlich im Mündungsgebiet des Schleusenpriels, also ca. 2 km vor der heutigen Alten Liebe. So zu ersehen auf einer Karte aus 1619. Außerdem würde der vorgelagerte Deich auch die freie Durchfahrt erschweren, da hier eine Schleuse bestanden haben muss.
1570, am 1./2. 11. reißt die 4. Allerheiligenflut den neuen Deich vor Groden erheblich ein.
Hier wird auch erstmalig der Kuckshaven, also Koogshafen, bei der Rossbake erwähnt. Und auch hier wie überhaupt in der Zeit ist nichts als unbedingt gesichert anzusehen. So wird allgemein der Bereich der Prielmündung als Standort der Ross- später großen Bake angesehen; Rossbake als Markierung des Rosshakensandes. Jedoch findet sie sich auch eine Zeichnung, auf der dort die Elbbake steht, wärend die Rossbake im heutigen Hafen steht, was aber wenig Sinn macht.

1611 Erste Erwähnung eines Piloten (Lotsen) in Ritzebüttel (Carsten Honigholt).

1615 Mehrere Anträge der Hamburger Bürgeschaft, bei Neuwerk oder Ritzebüttel einen Seehafen anzulegen. Dieses wiederholte sich betreffend Neuwerk in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts nochmal, kam aber nie zur Ausführung, wenn man von einem Fischumschlagplatz auf Neuwerk im Spätmittelalter einmal absieht.

1618 dann erfolgt mit dem Bau einen neuen Deiches, knapp innerhalb des seit 1569 bestehenden, ein Ausbau des Ritzebüttler Hafens. Auch hier vermutlich im Außenbereich des Kooges (siehe o.a. Karte von 1619?). Erst jetzt spricht man von Neufelder Deich. Das Kooggebiet ist in Siedlerparzellen aufgeteilt, von denen jeder am direkten Hafen eine weitere kleine Parzelle eingetragen hat. Sinn unbekannt.
Bauherr des Deiches ist der Hamburger Amtmann Schaffhausen (im Auftrage der Stadt Hamburg). Dieser wird lt. Inschrift eines Dankpokals der neuen Siedler in 3 Monaten gelegt. Ausführender Leiter mag u.U. Johann Claußen Coott, genannt Rollwagen, gewesen sein, da eine der Parzellen auf den Namen Rollwagen & Consorten eingetragen ist. Dieser aus den Niederlanden stammende Deichbauingenieur und Generaldeichgraf hatte 1610 erstmals im Deichbau Schubkarren für den Lehmtransport eingesetzt. Bis dahin wurde der auf der Schulter oder mit Zweimanntragen transportiert. Diese Neuerung brachte dem Erbauer vieler Deiche den Namen Rollwagen ein.

1625, am 26.2. reißt die Fastnachtsflut die Hälfte des neuen Deiches weg. Darauf folgend werden am 20./21.3, also knapp vier Wochen später vier Gehöfte weggeschwemmt. Damit wird für fast 100 Jahre eine Folge von Deich-Rückverlegungen eingeleitet, da die Elbe begonnen hat, sich zunehmend südlich zu verlegen, was am Ende zu fast Komplettverlust des gewonnenen Landes führt. Von ehemals 916 Morgen verbleiben noch 100.

1626 Benennung eines Schleusen- und Hafenmeisters (Cornelius Mariensen).

1641, am 18.8. Antrag den Ritzebüttler Hafen zu erweitern, da der Freiburger Hafen zunehmend verlandet.

1651, 21. Februar 1/3 des Hafens geht in einer Sturmflut verloren.

1656 Erstmalige Erwähnung eines Tonnenhauses.

In einer Reisebeschreibung von 1788 heißt es: “Man sagte mir, es lebe noch jetzo eine alte Frau, die in ihrer Jungen auf einem Hof gedient habe, der außerhalb der Kugelbake gestanden habe, und also nun in der Elbe liegt”.

1720 ist die Elbe dann an einer Linie Alte Liebe - Kugelbake angekommen, der Deich verlief seit 1702 oder 1718 (?) vom Seepavillon bis etwa Südseite des heutigen Kugelbakehafens. Hinter ihm standen entlang des Hafens mehrere Fischerkaten, sowie zwei Häuser eines von Cöln.

Vermutlich schon erheblich vorher ist der Hafen in den Bereich des heutigen Alten Hafens verlegt worden. Eine Arbeitszeichnung von Hasenbanck aus d.J. 1729 weist ihn als schmalen Priel mit angelegter Alten Liebe aus.
Seine Ausstattung besteht aus einer Vorsetzen (holzverstärkte Kaimauer). Somit dürfte die Alte Hafenkaje vor der Gastwirtschaft `Am Pier´ der älteste Teil des Alten Hafens sein. Dazu ein Tonnenhaus und ein Haus als Admiralitätsarsenal. Den Hafen selber hat man sich vorzustellen wie heute die Wurster Häfen. Bei Ebbe lagen die Schiffe im Schlick.
Im Bereich der heutigen Klappbrücke, einer natürlichen Engstelle, verlief eine Brücke zur mit einem Haus bebauten Ostseite.

1732 Erste wirksame Befestigung der Hafeneinfahrt durch versenken dreier Schiffe durch Meyer und Hasenbanck; das größte und exponierteste `Die Liebe´. Die Schiffe wurden anschließen mit Steinen verfüllt und von einer Palisadenwand umgeben. Nachdem das Schiff 1733 auseinanderbrach wurde der gesamte Raum der Rammwand mit Gestein verfüllt. Dabei wurde `das Haupt´ zusätzlich verstärkt, um als Anleger dienen zu können. Damit ist die Alte Liebe eines der vorläufig zwei festen Stacks, bislang nur als Steindamm ohne Schiffsanleger. (Weiter Stacks: Kugelbake, später dazu Osterhörner und Grodener Stack)

Auf der Ostseite der Einfahrt wird eine Dalbenreihe gerammt um mehr Liegeplätze zu schaffen.

Wärend einerseits Hamburg der Motor der Hafenentwicklung war mit den Forderungen von Handel und Seefahrt nach Liegeplätzen für Umschlag und vor allem Winterlieger in der Elbmündung, so war andererseits Hamburg auch die ständige Bremse des Ausbaus durch knapphalten des Geldes durch Rat und Senat. So konnte es 1643 geschehen, dass 1.000 Pfähle für den Ausbau beantragt wurden. Geliefert wurden dann 1/3 derer und die nach Hamburg, wo sie dann verbaut wurden. Ausnahme bildete hier der Kaiserliche Hauptmann und Kapitän der Artillerie Spanninger, der zum einen die hohe fachliche Qualifikation und zum anderen den gewünschten Etat zur Verfügung hatte. Infolge dessen machte hier die Hafenentwicklung einen Sprung. So wurde

1743 der Hafen muldenförmig ausgehoben. Mit dem Aushub wird das Areal zwischen Alte Liebe - Lotsenhaus - `Am Pier´ erhöht, welches in einer Sturmflut 1739 ausgespült worden war.
Desweiteren wird der Hafen rundum mit Pfahlwerk versehen und es wird ein kleiner Tonnenhafen für die Tonnen- und Lotsenfahrzeuge ausgehoben. Dieser ist absperrbar und bezeichnet als `kleiner Hafen´, sprich, der Seitenarm, in dem heute die Ausflugsschiffe anlegen. `Großer Hafen´ war entspechend der heutige Alte Hafen. Wobei man vom Alten Hafen von dem Teil des Schleusenpriels zwischen Klappbrücke und Hafenausfahrt spricht. Der weitere schiffbare Teil bis zur Ritzebüttler Schleuse wurde einfach als Schleusenpriel bezeichnet.
Danach hat die Großzügigkeit dann auch schon wieder sein Ende, worunter Spanninger jr. zu leiden hatte. Dieses war der Grund, warum beide Spanninger sich von ihren Aufgaben und Cuxhafen verabschiedeten, was Hamburg wie Cuxhaven sehr bedauerte.

1755 baute ein Nachfolger, v. Grumckow, das Magazingebäude der Hafenverwaltung im Alten Deichweg zwischen Fahrenholz- und Schillerstraße, welches 1983 weggerissen worden ist.

1782 Bau einer Palisadenwand auf der Ostseite des Hafens als See-, Eis- und Wellenschutz (Spanische Wand).

1782/83 wird mittels `englischer Baggermaschinen´ aus Hamburg der Hafen vertieft.

1784 Einrichtung der ersten Drehbrücke an der Zollkaje/Fährstraße.

1785 wird vor das Alte Liebe-Steindamm ein Holzhöft gesetzt mit einem seitlich angesetzten Flügel zum Schutz der Hafeneinfahrt. Dazu eine Anlegebrücke in der Hafeninnenseite.

1785 - 1799 wird auf der Ostseite der Hafeneinfahrt das `Schutzhöft´ freistehend ins Elbwasser gerammt. Damit war beidseitig die Hafeneinfahrt auf 60 m Breite festgelegt.

1785 wird weiterhin als zusätzlicher Liegeplatz ostseitlich der Hafeneinfahrt an der Landkante durch eine Rammwand ein zusätzliches Becken parallel der Elbe für Winterlieger und als Quarantänehafen eingerichtet. Darin Duckdalben zum Festmachen der Schiffe.

1792/96 (?) wird gegenüber der alten Hafenkaje die Spülschleuse eingerichtet.

1792/98 (?), am 8. August findet sich der erste Vermerk eines Schiffbaubetriebes in `Cuxhaven´ durch den Schiffbaumeister Georg Klemeke im kleinen Hafen. . 1802, am 28.7. beginnt die Elkerswerft ihre Arbeit. Später Düvvels, Bufe, Mützefeld. (Im Schleusenpriel)

1803 wird anstelle der 1801 im Sturm umgestürzten Großen- oder Rossbake der Leuchtturm errichtet.

1803 - 1813 liegt der Hafen verkehrs- und baumäßig weitgehend still. Eine Folge der in der `Franzosenzeit´ verhängten Kontinentalsperre.

1812, am 18. August wird die Spülschleuse stillgelegt, worauf der Hafen völlig verschlickt.

1814 zieht im Schleusenpriel auf der Hafen(ost)seite der Zimmermann Take Janzen mit einer eigenen Werft nach. Sie geht allerdings noch im gleichen Jahr an Eggers über.

1818 wird ein altes Wasserloch, `Piepers Loch´, bekannt für seinen unangenehmen Geruch, zum Ewerloch oder Ewerhafen ausgebaut und unter einer Brücke mit dem Tonnenhafen verbunden. Hier überwintern Ewer, werden Holzstämme nass gelagert.

1820 erscheint von Reinke eine Karte des Hafens, sowie der Gemeinden Ritzebüttel und Cuxhaven. Auf ihr hat sich fast nichts weiter verändert. Das Gelände zwischen Kai und neuerbautem Seepavillon ist zur Parkanlage gestaltet. Direkte Hafentätigkeit scheint noch im sehr eingeschränkten Rahmen stattzufinden. In einer Reisebeschreibung von 1805 heißt es: “Selten liegen hier viele Schiffe. Sie legen nur hinein, um zu kalfatern oder günstigen Wind abzuwarten”.

1839 am 24. August ist das durch den Werftbaumeister Peter Stehr errichtete `Werft´ fertiggestellt. Hierbei handelt es sich um das Anlegerbollwerk quer zum Steindamm der Alten Liebe.

1845, am 25. Januar liegen 213 kleine und große Schiffe im Alten und dem Quarantänehafen im Winterlager.

1853, 29. Dezember Neubau des Lotsenwachthausen und der Hafenwache auf dem Tonnenhof.

1864 wird die Alte Liebe erneuert und um 5 m weiter in die Elbe versetzt um eine größere Wassertiefe zu erlangen, sowie von 23 m auf 54 m verlängert. Dazu wird der Steindamm verstärkt.

1868, 25. November Inbetriebnahme einer neuen eisernen Drehbrücke an der Lotsenkaje/Fährstraße.

1868 Der Hafen wird komplett nach Osten verbreitert und begradigt. Dazu wird die Spülschleuse abgedämmt, die Quarantänebatterie mit dem Ahrensberg und dem Paul-Ahrens-Kirchhof beseitigt. Dazu zwei Heringssalzereien. Der 50 m breite Streifen zwischen Deich und Uferkante wird gepflastert und mit mehreren hölzernen Ladebrücken ausgestattet. Im hinteren Hafenbecken werden Duckdalben gerammt.

1875, 20. Oktober Inbetriebnahme des Zeitballes. Abriss 1934.

1879, 16. Dezember Inbetriebnahme des Kaiserlichen Telegraphenamtes. Abriss 1964.

1882 Einrichtung des Hafenbahnhofs an der Hafenkaje. Abriss April 1971.

1884, 1. August Inbetriebnahme des Semaphor.

1893 Bau des Bootsmannshauses. Abriss 1961.

Zwischen 1910 und 1925 wird der Ewerhafen geöffnet und vertieft.

1927 legt die Werft Sanftleben & Co., später Beckmannwerft, ihre erste Slipanlage in den Everhafen, der damit zum Werfthafen wird.

1938 Abriss des Lotsenwachthauses und der Hafenwache und Neuanlage des Tonnenhofes.

1939/40 Bau eines Fahrzeugfahrstuhles am Brunsbüttelhöft zur Fahrzeugverladung auf Brunsbüttelfähren. Bis Mitte der 50er Jahre gegen eine Auffahrrampe ausgetauscht.

1955, 4. April Eröffnung der Klappbrücke als Ersatz für die ehem. Drehbrücke.