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Deemoor: Unterschied zwischen den Versionen

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Seine Entstehung liegt viel tausend Jahre zurück, als sich am Ende der Saale-Eiszeit. die Eismassen zurückzogen und die [[Hohe Lieth]] als Endmoräne zurück ließen. Dabei dienten  Geschieberinnen als Abflüsse des Schmelzwassers, was sie weiter auswusch. Zurück blieben Sand, Kies, Mergel und Findlinge. Die Findlinge sind mittlerweile fast alle dem Küstenschutz als Uferbefestigung und [[Stack]]-, bzw. Buhnendämmen zum Opfer gefallen. Geblieben ist ein nährstoffarme Boden. Im Laufe der Jahrtausende ist das Meer zunehmend landwärts gewandert und hat wiederum Sand vor sich hergetrieben. Dieser Sand hat sich als Dünensand mehr oder weniger hoch am Strand abgelagert, was zu einem Verschluss der Rinnen führte. Damit war die Grundlage für Niedermoor geschaffen, derer es im Bereich vor dem [[Cuxhaven]]er [[Wattenmeer]] mehrere gibt.  
 
Seine Entstehung liegt viel tausend Jahre zurück, als sich am Ende der Saale-Eiszeit. die Eismassen zurückzogen und die [[Hohe Lieth]] als Endmoräne zurück ließen. Dabei dienten  Geschieberinnen als Abflüsse des Schmelzwassers, was sie weiter auswusch. Zurück blieben Sand, Kies, Mergel und Findlinge. Die Findlinge sind mittlerweile fast alle dem Küstenschutz als Uferbefestigung und [[Stack]]-, bzw. Buhnendämmen zum Opfer gefallen. Geblieben ist ein nährstoffarme Boden. Im Laufe der Jahrtausende ist das Meer zunehmend landwärts gewandert und hat wiederum Sand vor sich hergetrieben. Dieser Sand hat sich als Dünensand mehr oder weniger hoch am Strand abgelagert, was zu einem Verschluss der Rinnen führte. Damit war die Grundlage für Niedermoor geschaffen, derer es im Bereich vor dem [[Cuxhaven]]er [[Wattenmeer]] mehrere gibt.  
  
Wärend die anderen Biotope ([[Finkenmoor]], Wolsker Marsch ...) aufgrund der weitgehende Trennung vom Meer zu Süßwasserbiotopen wurden, die heute zum Teil bereits kultiviert sind, blieb das Deemoor nicht von gelegentlichen Überflutungen bei [[Sturmflut]]en verschont, die sich dann mehrere hundert Meter ins Land ziehen können. Dieses führte im Deemoor zu einer Mischfauna, bei der sich neben Süßwasserpflanzen auch salzwassergewohnte Küstenrandgewäche finden, wie das Andelgras.
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Wärend die anderen Biotope ([[Finkenmoor]], Wolsker Marsch ...) aufgrund der weitgehende Trennung vom Meer zu Süßwasserbiotopen wurden, die heute zum Teil bereits kultiviert sind, blieb das Deemoor nicht von gelegentlichen Überflutungen bei [[Sturmflut]]en verschont, die sich dann mehrere hundert Meter ins Land ziehen können. Dieses führte im Deemoor zu einer Mischfauna, bei der sich neben Süßwasserpflanzen auch salzwassergewohnte Küstenrandgewäche finden, wie das Andelgras.
  
 
Vermutlich um die Mitte der [[1930]]er Jahre wurde quer durch das Deemoor ein Damm für eine [[Feldbahn Sahlenburg-Arensch|Feldbahn]] gelegt, die aus dem Wernerwald kommend das Moor kreuzte, um zum gegenüber gelegenen [[Bauhof Arensch]] zu gelangen, der zu der Zeit angelegt wurde und als Basislager der [[Landgewinnung|Neulandgewinnung]] zwischen [[Duhnen]] und Spieka-Neufeld diente. Nach dem Ende der Gewinnungsmaßnahmen wurde von hieraus der Küstenschutz betrieben. Die Bahn wurde jedoch schon bald stillgelegt und so ist der Damm heute eigentlich nur noch an einem abweichenden Bewuchs zu erkennen.
 
Vermutlich um die Mitte der [[1930]]er Jahre wurde quer durch das Deemoor ein Damm für eine [[Feldbahn Sahlenburg-Arensch|Feldbahn]] gelegt, die aus dem Wernerwald kommend das Moor kreuzte, um zum gegenüber gelegenen [[Bauhof Arensch]] zu gelangen, der zu der Zeit angelegt wurde und als Basislager der [[Landgewinnung|Neulandgewinnung]] zwischen [[Duhnen]] und Spieka-Neufeld diente. Nach dem Ende der Gewinnungsmaßnahmen wurde von hieraus der Küstenschutz betrieben. Die Bahn wurde jedoch schon bald stillgelegt und so ist der Damm heute eigentlich nur noch an einem abweichenden Bewuchs zu erkennen.

Version vom 8. Juli 2010, 21:14 Uhr

Das Deemoor ist eine Niedermoor zwischen Arensch und Wernerwald.

Am Südwestende des Wernerwaldes liegt das kleine, nur etwa 4,6 ha große Deemoor, früher Demor geschrieben. Es ist unter den Cuxhavener Mooren eine Besonderheit, da es kein reines Süßwassermoor ist.

Seine Entstehung liegt viel tausend Jahre zurück, als sich am Ende der Saale-Eiszeit. die Eismassen zurückzogen und die Hohe Lieth als Endmoräne zurück ließen. Dabei dienten Geschieberinnen als Abflüsse des Schmelzwassers, was sie weiter auswusch. Zurück blieben Sand, Kies, Mergel und Findlinge. Die Findlinge sind mittlerweile fast alle dem Küstenschutz als Uferbefestigung und Stack-, bzw. Buhnendämmen zum Opfer gefallen. Geblieben ist ein nährstoffarme Boden. Im Laufe der Jahrtausende ist das Meer zunehmend landwärts gewandert und hat wiederum Sand vor sich hergetrieben. Dieser Sand hat sich als Dünensand mehr oder weniger hoch am Strand abgelagert, was zu einem Verschluss der Rinnen führte. Damit war die Grundlage für Niedermoor geschaffen, derer es im Bereich vor dem Cuxhavener Wattenmeer mehrere gibt.

Deemoor als Weltnaturerbe

Wärend die anderen Biotope (Finkenmoor, Wolsker Marsch ...) aufgrund der weitgehende Trennung vom Meer zu Süßwasserbiotopen wurden, die heute zum Teil bereits kultiviert sind, blieb das Deemoor nicht von gelegentlichen Überflutungen bei Sturmfluten verschont, die sich dann mehrere hundert Meter ins Land ziehen können. Dieses führte im Deemoor zu einer Mischfauna, bei der sich neben Süßwasserpflanzen auch salzwassergewohnte Küstenrandgewäche finden, wie das Andelgras.

Vermutlich um die Mitte der 1930er Jahre wurde quer durch das Deemoor ein Damm für eine Feldbahn gelegt, die aus dem Wernerwald kommend das Moor kreuzte, um zum gegenüber gelegenen Bauhof Arensch zu gelangen, der zu der Zeit angelegt wurde und als Basislager der Neulandgewinnung zwischen Duhnen und Spieka-Neufeld diente. Nach dem Ende der Gewinnungsmaßnahmen wurde von hieraus der Küstenschutz betrieben. Die Bahn wurde jedoch schon bald stillgelegt und so ist der Damm heute eigentlich nur noch an einem abweichenden Bewuchs zu erkennen.

Wegen seiner Lage im direkten Einflussbereich der Nordsee wurde das Deemoor um 2000 Bestandteil des Nationalparkes Niedersächsisches Wattenmeer. Am 26. Juni 2009 ist es, gemeinsam mit dem Wattenmeer, Albertsee, Finkenmoor, sowie einem Teil der ehemaligen Nordheimstiftung (Heliosgelände), in die UNESCO-Liste des `Weltnaturerbes´ aufgenommen worden. Eine Anfahrt mit Kraftfahrzeugen ist heute nicht mehr möglich.