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Leuchtturm

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Leuchtturm Neuwerk

Leuchttürme sind Seezeichen und dienen der Schifffahrt als Navigationshilfe. Darüber hinaus können sie vor Untiefen warnen oder Fahrwasser markieren.

Geschichtliche Entwicklung

Wurden zu Beginn der Entwicklung der Leuchtfeuer bzw. Leuchttürme Holz, Öl oder Kohle, auch Kerzen, zur Lichterzeugung genutzt, war es dann später zumeist Strom, selten auch Gas.

Oft wurden Leuchtfeuer in offenen Feuerpfannen auf Holz- oder Steingestellen, so genannten Blüsen, betrieben. Ein Nachbau der ehemaligen Neuwerker Blüse stand bis 1994 vor dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven.
Als Abart der Blüse findet sich im Ostseeraum zuweilen das Wippfeuer, ein an einem langen Wippbalken hängender Kohlenkorb, ähnlich einem Ziehbrunnen. Zur Befeuerung konnte er ganz einfach herunter gelassen werden.

Homer erwähnt bereits um 800 v. Chr. Leuchtfeuer in der Nordägäis.

Der bekannteste antike Leuchtturm ist der Leuchtturm Pharos auf der gleichnamigen Insel vor Alexandria. Er ist Namensgeber (Far, Faro o.ä.) für zahlreiche weitere Leuchtfeuer in Spanien, Portual, Frankreich usw.

Der älteste, in Fragmenten noch erhaltene Feuerturm findet sich in Patara, Türkei (65 v. Chr.). Er wurde im Jahre 2005 ausgegraben.

Um die Zeitenwende wurden von den Römern am Atlantik und der Nordsee Leuchtfeuer errichtet. So entstanden Leuchtfeuer bei Katwijk (NL), Boulogne-sur-Mer (F) oder der noch erhaltene Roman Pharos, Dover-Castle, Großbritannien von ca. 50 n. Chr.
Spätere Leuchtfeuer wurden zunächst von irischen Mönchen betrieben, z.B. von St. Dubhan um 460 n. Chr. am irischen Hook Head. Karl d. Große förderte später die Einrichtung von Leuchtfeuern, unter anderem nutzte er den bereits unter Kaiser Traianus um 110 n. Chr. errichteten Herkulesturm in A Coruña und den im Jahre 39 n. Chr. erbauten Leuchtturm in Boulogne-sur-Mer, den er im Jahre 911 n. Chr. erweitern ließ.

Erster Leuchtturm in der Deutschen Bucht ist der zweite Westturm auf Wangerooge (früher: Wangeroog), der als Seeturm 1597 - 1601 erbaut wurde und als Leuchtturm von 1624 - 1631 in Betrieb war.
Das früheste Leuchtfeuer in der Elbmündung war die Neuwerker Blüse (nachzuweisen ab 1644).

1540 wurde nahe des englischen North Shields die erste Richtfeuerlinie der Welt eingeführt. Um einen Weg durch die gefährlichen Sandbänke in der Tyne-Mündung aufzuzeigen, wurden bereits vorhandenen Pfähle mit Laternen unterschiedlicher Höhe aufgerüstet.

Technische Entwicklung

  • Offene Leuchtfeuer in Brennpfannen oder Körben waren die ersten Lichtquellen bereits in der Antike. Für kleine Lichtzeichen boten sich an:
  • Öllampen. Sie konnten in geschlossenen Räumen / Laternen verwendet werden, waren aber dunkel und rauchten stark.
  • Kerzen dagegen rauchten weniger, waren aber ebenfalls lichtschwach und brannten in geschlossenen Räumlichkeiten.
Ausgestattet mit einem schlauchförmigen Docht strömt Luft innen und außen am Docht entlang. Dieses ermöglicht eine erheblich bessere Vergasung des Petroleums, was sich in erheblich hellerem Licht bei stark verminderter Rauchentwicklung auswirkt. Eine zusätzliche Verbesserung erbrachte die Verwendung eines Zugrohres, ein Glaszylinder, der über die Flamme gesteckt wurde, um die Strömungswirkung zu verstärken. Als Brennstoff diente zumeist Rüböl (Rapsöl). Dieser Lampentyp setzte sich ab 1800 auf Leuchttürmen durch.
  • War der Hohlspiegel bereits lange bekannt, so fand er bislag hier keine Anwendung, weil er bei Öllampen nach kurzer Zeit durch die Lichter verrußt war. Beim Einsatz von Kerzenfeuern trat zwar weniger Verrauchung auf, aber die Kerze musste, bedingt durch ihren Abbrand, ständig in den Fokus nachjustiert werden.
Dieses änderte sich erst mit der Argandschen Runddocht-Öllampe. Hier konnte die Flamme so in den Spiegel installiert werden, dass sich ein verwendbares, sauberes, starkes, gerichtetes Licht erreichen ließ.
  • Die Fresnel-Linse, erfunden um 1822 von dem französischen Physiker Augustin Jean Fresnel, löste den Hohlspiegel wegen ihrer bestechenden Vorteile ab. Sie war dauerhafter, genauer, lichtstärker, geeignet für besondere Lösungen und pflegeleichter.
  • Weitere Verbesserungen der Lichtleistung erbrachten zunächst Gas- oder Öllichtquellen mit Glühstrumpf nach der Art der bekannten Petromax-Lampe.
  • Später fanden dann elektische Lampen Verwendung. Hier ist zunächst die Kohlebogenlampe zu nennen, in der mit zwei Kohlestäben ein Lichtbogen extremer Helligkeit erzeugt wurde. Der Nachteil war der hohe Abbrand der Stäbe, die ständig nachgestellt werden mussten, damit der Lichtbogen nicht abriss.
  • Dieses führte dann zur Einführung der Glühlampe.
  • Kennungen verschiedener Art erreichte man mittels
    • Klappblenden (Otterblenden),
    • Drehblenden, die Optik umlaufend,
    • Farbfilter.

Leuchtfeueroptiken

Leuchtfeueroptiken sind entsprechend ihrer Brennweite in Ordnungszahlen eingeteilt. Man unterscheidet die folgenden Gruppen:

  • 920,0 mm = Optik 1. Ordnung
  • 700,0 mm = Optik 2. Ordnung
  • 500,0 mm = Optik 3. Ordnung
  • 250,0 mm = Optik 4. Ordnung
  • 187,5 mm = Optik 5. Ordnung
  • 150,0 mm = Optik 6. Ordnung

Leuchttürme im Bereich Cuxhaven

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