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Lentz, Bernhard Hugo: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bernhard Hugo Lentz''', (* [[29. November]] o. [[21. Dezember]] [[1828]] in Hamburg; † [[4. November]] [[1903]]), war ein Wasserbauingenieur im [[Ritzebüttel|Amt Ritzebüttel]]
 
'''Bernhard Hugo Lentz''', (* [[29. November]] o. [[21. Dezember]] [[1828]] in Hamburg; † [[4. November]] [[1903]]), war ein Wasserbauingenieur im [[Ritzebüttel|Amt Ritzebüttel]]
  
Hugo Lentz studierte 1847 - 1850 Bauwissenschaft in München. Danach war er bei der Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft bei Bau der Lauenburger Eisenbahnbrücke tätig., über die er sein werk `Die Balkenbrücken von Schmiedeeisen´ schrieb. 1853 trat er in den dienst der Hamburger `Schifffahrts- und Hafendeputation´. In deren Auftrag führte er 1854-55 ein Präzisionsnivellement von Hamburg nach Cuxhaven durch, um die Pegelnullpunkte auf gleiche Höhe zu bringen. Durch das Nivellement und eine erlebte große [[Sturmflut[[ wurde Lentz´ Aufmerksamkeit auf die Ebbe- und Fluterscheinungen sowie die Bauart der Uferschutzwerke gelenkt. Von nun an stellte er Untersuchungen über die [[Gezeiten]] an, deren Ergebnisse er 1873 o. 79 in dem Buch `Von der Fluth und Ebbe des Meeres´ niederlegte. Nach den hier aufgestellten Regeln wurde von da ab wurden von da ab die Hoch- und Niedrigwasserzeiten für Cuxhaven und Hamburg im voraus errechnet. Es galt jahrzehntelang als Standardwerk. Seine Arbeiten über die Verbesserung der Uferschutzwerke führten zu einem als klassisch zu bezeichnenden Bericht vom Jahre 1866 an die vorgesetzte Behörde. Er beschäftigte sich außerdem mit der Verbesserung des Stromlaufs der Unterelbe.
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Hugo Lentz studierte 1847 - 1850 Bauwissenschaft in München. Danach war er bei der Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft bei Bau der Lauenburger Eisenbahnbrücke tätig., über die er sein werk `Die Balkenbrücken von Schmiedeeisen´ schrieb. 1853 trat er in den dienst der Hamburger `Schifffahrts- und Hafendeputation´. In deren Auftrag führte er 1854-55 ein Präzisionsnivellement von Hamburg nach Cuxhaven durch, um die Pegelnullpunkte auf gleiche Höhe zu bringen. Durch das Nivellement und eine erlebte große [[Sturmflut]] wurde Lentz´ Aufmerksamkeit auf die Ebbe- und Fluterscheinungen sowie die Bauart der Uferschutzwerke gelenkt. Von nun an stellte er Untersuchungen über die [[Gezeiten]] an, deren Ergebnisse er 1873 o. 79 in dem Buch `Von der Fluth und Ebbe des Meeres´ niederlegte. Nach den hier aufgestellten Regeln wurde von da ab wurden von da ab die Hoch- und Niedrigwasserzeiten für Cuxhaven und Hamburg im voraus errechnet. Es galt jahrzehntelang als Standardwerk. Seine Arbeiten über die Verbesserung der Uferschutzwerke führten zu einem als klassisch zu bezeichnenden Bericht vom Jahre 1866 an die vorgesetzte Behörde. Er beschäftigte sich außerdem mit der Verbesserung des Stromlaufs der Unterelbe.
  
Im Juli 1864 übernahm Lentz die Wasserbauinspektion Cuxhaven. Seine ersten Arbeiten waren hier der Neubau der Alten Liebe (1864), der Umbau des Alten Hafens (1865-68) einschließlich des Baus einer Drehbrücke (an der Stelle der heutigen Klappbrücke), sowie Versetzung und Neubau der Kugelbake in ihrer heutigen Form nach eigenen Entwürfen, dazu den Kugelbakedamm (1866-67) sowie das Semaphor (1883). Auf die von ihm 1875 entworfene Zeitballsäulen in Cuxhaven und anderen Orten (Bremerhaven, Hamburg, Swinemünde), erhielt er sogar ein Reichspatent. Nach der Bauart dieser Säulen wurde 1897 der 30 m hohe Leuchtturm in Osterende-Groden, die `Schlanke Anna´ erbaut. Lentz´ größtes Werk war der 1892-95 durchgeführte Bau des ehem. `Neuen Hafens´ in Cuxhaven mit den zum Anlegen der großen Passagierdampfer erforderlichen Landugsanlagen. Leider lag der Neue Hafen nach seiner Fertigstellung viele Jahre verweist da. Die Bewilligung der Baumittel erfolgte jedoch in erster Linie durch die erklärte Absicht der Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG), ihren gesamten Schnelldampferverkehr von Cuxhaven aus abzuwickeln. Lentz war zu Beginn der Arbeiten bereits 62 Jahre alt. Dabei kamen erstmalig bahnbrechende Erneuerungen zum Einsatz, die sogenannten Cassions (Senkkästen) für die Gründung der Hafenköpfe. Außerdem Betonschürzen, um die Rammpfähle vor dem Bohrwurm zu schützen. Darüber hinaus versorgte ein Elektrowerk den Hafenbereich und Teile Cuxhavens erstmal 1892 mit elektrischem Licht.  
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Im Juli 1864 übernahm Lentz die Wasserbauinspektion Cuxhaven. Seine ersten Arbeiten waren hier der Neubau der [[Alte Liebe|Alten Liebe]] (1864), der Umbau des Alten Hafens (1865-68) einschließlich des Baus einer Drehbrücke (an der Stelle der heutigen [[Klappbrücke]]), sowie Versetzung und Neubau der [[Kugelbake]] in ihrer heutigen Form nach eigenen Entwürfen, dazu den Kugelbakedamm (1866-67) sowie das [[Semaphor]] (1883). Auf die von ihm 1875 entworfene Zeitballsäulen in Cuxhaven und anderen Orten (Bremerhaven, Hamburg, Swinemünde), erhielt er sogar ein Reichspatent. Nach der Bauart dieser Säulen wurde 1897 der 30 m hohe Leuchtturm in Osterende-Groden, die `[[Schlanke Anna]]´ erbaut. Lentz´ größtes Werk war der 1892-95 durchgeführte Bau des ehem. `Neuen Hafens´ in Cuxhaven mit den zum Anlegen der großen Passagierdampfer erforderlichen Landugsanlagen. Leider lag der Neue Hafen nach seiner Fertigstellung viele Jahre verweist da. Die Bewilligung der Baumittel erfolgte jedoch in erster Linie durch die erklärte Absicht der Hamburg-Amerika-Linie ([[HAPAG]]), ihren gesamten Schnelldampferverkehr von Cuxhaven aus abzuwickeln. Lentz war zu Beginn der Arbeiten bereits 62 Jahre alt. Dabei kamen erstmalig bahnbrechende Erneuerungen zum Einsatz, die sogenannten Cassions (Senkkästen) für die Gründung der Hafenköpfe. Außerdem Betonschürzen, um die Rammpfähle vor dem Bohrwurm zu schützen. Darüber hinaus versorgte ein Elektrowerk den Hafenbereich und Teile Cuxhavens erstmal 1892 mit elektrischem Licht.  
Erst 1902 begann die HAPAG nach langwierigen Verhandlungen mit dem Staate und nach Fertigstellung des Empfangsgebäudes (HAPAG-Halle) und des Ausrüstungsschuppens mit der Abfertigung des Schnelldampferverkehrs von hier aus. Die auch bei diesem Hafen quer zum Elbstrom angelegte und bis jetzt beibehaltene Hafeneinfahrt wurde in Schifffahrts- und Hafenbaukreisen vielfach kritisiert. Es ist jedoch bis jetzt nicht gelungen zweckmäßigere Einfahrten für die Hafenbecken zu schaffen.
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Erst 1902 begann die HAPAG nach langwierigen Verhandlungen mit dem Staate und nach Fertigstellung des Empfangsgebäudes ([[HAPAG-Hallen]]) und des Ausrüstungsschuppens mit der Abfertigung des Schnelldampferverkehrs von hier aus. Die auch bei diesem Hafen quer zum Elbstrom angelegte und bis jetzt beibehaltene Hafeneinfahrt wurde in Schifffahrts- und Hafenbaukreisen vielfach kritisiert. Es ist jedoch bis jetzt nicht gelungen zweckmäßigere Einfahrten für die Hafenbecken zu schaffen.
  
Lentz wurde mit dem 31. Dezember 1902 in den Ruhestand versetzt. Danach beobachtete er intensiv die Flut- und Ebbebedingungen bei Cuxhafen, um die wärend seiner Dienstzeit verfassten fachwissenschaftlichen Werke zu vollenden.  Jedoch berief ihn der Tot bereits am 3. Novenber 1903 ab.
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Lentz wurde mit dem [[31. Dezember]] [[1902]] in den Ruhestand versetzt. Danach beobachtete er intensiv die Flut- und Ebbebedingungen bei Cuxhaven, um die wärend seiner Dienstzeit verfassten fachwissenschaftlichen Werke zu vollenden.  Jedoch berief ihn der Tot bereits am [[3. Novenber]] [[1903]] ab.
  
Der `Letzkai´, sowie die vor der HAPAG-Halle entlangführende `Lentzstraße´ sind in Cuxhaven nach dem großen Wasserbauer benannt worden.
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Der `[[Lentzkai]]´, sowie die vor der HAPAG-Halle entlangführende `[[Lentzstraße]]´ sind in Cuxhaven nach dem großen Wasserbauer benannt worden.
  
 
Lentz hatte mit seiner Frau Franzisca 10 Kinder.
 
Lentz hatte mit seiner Frau Franzisca 10 Kinder.

Version vom 31. Mai 2009, 22:27 Uhr

Bernhard Hugo Lentz, (* 29. November o. 21. Dezember 1828 in Hamburg; † 4. November 1903), war ein Wasserbauingenieur im Amt Ritzebüttel

Hugo Lentz studierte 1847 - 1850 Bauwissenschaft in München. Danach war er bei der Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft bei Bau der Lauenburger Eisenbahnbrücke tätig., über die er sein werk `Die Balkenbrücken von Schmiedeeisen´ schrieb. 1853 trat er in den dienst der Hamburger `Schifffahrts- und Hafendeputation´. In deren Auftrag führte er 1854-55 ein Präzisionsnivellement von Hamburg nach Cuxhaven durch, um die Pegelnullpunkte auf gleiche Höhe zu bringen. Durch das Nivellement und eine erlebte große Sturmflut wurde Lentz´ Aufmerksamkeit auf die Ebbe- und Fluterscheinungen sowie die Bauart der Uferschutzwerke gelenkt. Von nun an stellte er Untersuchungen über die Gezeiten an, deren Ergebnisse er 1873 o. 79 in dem Buch `Von der Fluth und Ebbe des Meeres´ niederlegte. Nach den hier aufgestellten Regeln wurde von da ab wurden von da ab die Hoch- und Niedrigwasserzeiten für Cuxhaven und Hamburg im voraus errechnet. Es galt jahrzehntelang als Standardwerk. Seine Arbeiten über die Verbesserung der Uferschutzwerke führten zu einem als klassisch zu bezeichnenden Bericht vom Jahre 1866 an die vorgesetzte Behörde. Er beschäftigte sich außerdem mit der Verbesserung des Stromlaufs der Unterelbe.

Im Juli 1864 übernahm Lentz die Wasserbauinspektion Cuxhaven. Seine ersten Arbeiten waren hier der Neubau der Alten Liebe (1864), der Umbau des Alten Hafens (1865-68) einschließlich des Baus einer Drehbrücke (an der Stelle der heutigen Klappbrücke), sowie Versetzung und Neubau der Kugelbake in ihrer heutigen Form nach eigenen Entwürfen, dazu den Kugelbakedamm (1866-67) sowie das Semaphor (1883). Auf die von ihm 1875 entworfene Zeitballsäulen in Cuxhaven und anderen Orten (Bremerhaven, Hamburg, Swinemünde), erhielt er sogar ein Reichspatent. Nach der Bauart dieser Säulen wurde 1897 der 30 m hohe Leuchtturm in Osterende-Groden, die `Schlanke Anna´ erbaut. Lentz´ größtes Werk war der 1892-95 durchgeführte Bau des ehem. `Neuen Hafens´ in Cuxhaven mit den zum Anlegen der großen Passagierdampfer erforderlichen Landugsanlagen. Leider lag der Neue Hafen nach seiner Fertigstellung viele Jahre verweist da. Die Bewilligung der Baumittel erfolgte jedoch in erster Linie durch die erklärte Absicht der Hamburg-Amerika-Linie (HAPAG), ihren gesamten Schnelldampferverkehr von Cuxhaven aus abzuwickeln. Lentz war zu Beginn der Arbeiten bereits 62 Jahre alt. Dabei kamen erstmalig bahnbrechende Erneuerungen zum Einsatz, die sogenannten Cassions (Senkkästen) für die Gründung der Hafenköpfe. Außerdem Betonschürzen, um die Rammpfähle vor dem Bohrwurm zu schützen. Darüber hinaus versorgte ein Elektrowerk den Hafenbereich und Teile Cuxhavens erstmal 1892 mit elektrischem Licht. Erst 1902 begann die HAPAG nach langwierigen Verhandlungen mit dem Staate und nach Fertigstellung des Empfangsgebäudes (HAPAG-Hallen) und des Ausrüstungsschuppens mit der Abfertigung des Schnelldampferverkehrs von hier aus. Die auch bei diesem Hafen quer zum Elbstrom angelegte und bis jetzt beibehaltene Hafeneinfahrt wurde in Schifffahrts- und Hafenbaukreisen vielfach kritisiert. Es ist jedoch bis jetzt nicht gelungen zweckmäßigere Einfahrten für die Hafenbecken zu schaffen.

Lentz wurde mit dem 31. Dezember 1902 in den Ruhestand versetzt. Danach beobachtete er intensiv die Flut- und Ebbebedingungen bei Cuxhaven, um die wärend seiner Dienstzeit verfassten fachwissenschaftlichen Werke zu vollenden. Jedoch berief ihn der Tot bereits am 3. Novenber 1903 ab.

Der `Lentzkai´, sowie die vor der HAPAG-Halle entlangführende `Lentzstraße´ sind in Cuxhaven nach dem großen Wasserbauer benannt worden.

Lentz hatte mit seiner Frau Franzisca 10 Kinder.