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Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven

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Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven 2010

Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven (BwDLZ Cuxhaven) war eine Ortsbehörde der Territorialen Wehrverwaltung mit Sitz in Cuxhaven-Altenwalde.

Dem BwDLZ Cuxhaven vorgesetzt war als Mittelbehörde die Wehrbereichsverwaltung Nord in Hannover. Diese unterstand als oberster Dienstbehörde der Abteilung Wehrverwaltung, Infrastruktur und Umweltschutz im Bundesministerium der Verteidigung bis zu ihrer Auflösung am 30. Juni 2013.

Ehemalige Anschrift

Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven
Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne
27478 Cuxhaven
Tel.: 04723-718-0
Fax: 04723-718-2251

Aufgaben

Nach Artikel 87b des Grundgesetzes dient die Bundeswehrverwaltung, die in bundeseigener Verwaltung mit eigenem Verwaltungsunterbau geführt wird, den Aufgaben des Personalwesens und der unmittelbaren Deckung des Sachbedarfs der Streitkräfte. Das BwDLZ Cuxhaven war zur Erfüllung der ihm übertragenen Aufgaben in vier Bereiche unterteilt:

1. Personal und Interne Dienste:
Dieser Bereich war u. a. zuständig für die Bearbeitung von Personal- und Tarifangelegenheiten für die Einheiten und Dienststellen im Standortbereich. Darüber hinaus war in diesem Bereich der Sozialdienst beheimatet, der Bundeswehrangehörige, ihre Familien und Hinterbliebene in allen sozialen Fragen und Problemen berät. Dies geschieht durch Dipl.-Sozialarbeiter / Dipl.-Sozialarbeiterinnen und Dipl.-Sozialpädagogen / Dipl.-Sozialpädagoginnen sowie Sozialberater[1].

2. Finanzen:
In diesem Bereich wurden Aufgaben des Haushaltes und des Kassen- und Rechnungswesen bearbeitet. Hierzu gehörte die Zentrale Rechnungsbearbeitung sowie der Betrieb einer Zahlstelle. Im Teilbereich Kostenabrechnung wurden Reisekosten, Trennungsgeld und Umzugskosten bearbeitet. Auch die Wohnungsfürsorge gehörte neben dem Flottenmanagement diesem Teilbereich an. Letztlich fand hier auch die Abrechnung des Wehrsoldes und des Verpflegungsgeldes statt.

3. Facility Management:
Dieser Bereich bestand aus den Teilbereichen:

  • Liegenschaftsmanagement
  • Kaufmännisches Gebäudemanagement
  • Umweltschutz
  • Arbeitssicherheit und
  • Objektmanagement.

Zusammenfassend wurden in diesem Bereich die Liegenschaften der Bundeswehr bereitgestellt, verwaltet und instand gehalten. Die Betreuung der Außenanlagen im Bereich des BwDLZ Cuxhaven geschah durch die Geländebetreuung des BwDLZ Schwanewede.

4. Logistik und Betreuung:
In diesem Bereich wurde u.a. Frischverpflegung für die Truppenküchen beschafft und bereitgestellt. Für die Einheiten und Dienststellen des Standortes wurden sonstige Ver- und Gebrauchgüter beschafft. Nach der Übergabe des Bekleidungswesens der Bundeswehr an eine zivile Firma waren Restaufgaben wie Bearbeitung von Schadensfällen und Zuschussbewilligungen für Selbsteinkleider in diesem Bereich verblieben. Ferner befand sich hier die Liegenschaftsmaterialverwaltung mit dem Liegenschaftsmateriallager.

Neben diesen vier Bereichen gehörten zum BwDLZ Cuxhaven die Standortservices in Bremerhaven und Hesedorf.

Der regionale Zuständigkeitsbereich des BwDLZ Cuxhaven erstreckte sich auf die Landkreise Cuxhaven und Stade, den nördlichen Teil des Landkreises Rotenburg (Bremervörde) sowie das Stadtgebiet von Bremerhaven.


Geschichte

Vor dem 1. Weltkrieg

Im Jahr 1900 wird eine Marine-Garnisonsverwaltung erstmals im Zusammenhang mit der Fertigstellung und Einweihung der katholischen Garnisonskirche (heute Herz Jesu-Kirche) am 18. November 1900 erwähnt.
Im Jahr 1907 wird durch das Marine-Garnisons-Bauamt das Grundstück „Am Seedeich 27“ angekauft. Hier soll das Dienstgebäude für die Marine-Garnisons-Verwaltung errichtet werden. Dieses wird im Jahre 1908 fertiggestellt.

1. Weltkrieg

Am 16. Januar 1916 wird durch die Marine-Intendantur Wilhelmshaven beim Staatssekretär des Reichsmarineamtes in Berlin beantragt, für den Luftschiffplatz Nordholz eine selbständige Garnisonsverwaltung einzurichten. Der Grund hierfür war die von der Luftschiffabteilung vorgetragene schlechte Zusammenarbeit mit der Garnisonsverwaltung in Cuxhaven. Noch im selben Monat erfolgt die vorläufige Einrichtung einer eigenen Garnisonsverwaltung.
Im Jahre 1918 verlegt die Marine-Garnisonsverwaltung in Cuxhaven vom „Seedeich 27“ in das Stabsgebäude Neue Reihe 33.

Vor dem 2. Weltkrieg

Die Marine-Garnisonsverwaltung in der Neuen Reihe wird am 31. Dezember 1935 aufgelöst und mit Wirkung vom 1. Januar 1936 als Marine-Standortverwaltung mit dem Sitz in der Poststraße 81 fortgeführt. Dort residiert sie in einer Massivbaracke, die nach dem 2. Weltkrieg der Sitz des Finanzamtes Cuxhaven wird und später für einen Neubau des Finanzamtes Platz machen muss.

2. Weltkrieg

Als weitere zivile Komponente wird 1939 in Cuxhaven das Marine-Verpflegungsamt Cuxhaven eingerichtet. Es wird im Fischereihafen in der Halle IX untergebracht. Später verlegt die Verwaltung in das Central-Hotel am Strichweg. Das Marine-Verpflegungsamt Cuxhaven wird 1941 aufgelöst. Seine Aufgaben werden von der Marine-Standortverwaltung übernommen. Gleichzeitig werden die Einrichtungen in Marine-Intendanturdienststelle umbenannt und in das Stabsgebäude Neue Reihe verlegt.
Mit der bedingungslosen Kapitulation am 8. Mai 1945 wird die Marine-Intendanturdienststelle aufgelöst. Aus dem Lager im Fischereihafen werden jedoch weiterhin die deutschen Verbände im Elbe-Weser-Dreieck versorgt.

Nach dem 2. Weltkrieg

Am 7. Juli 1945 werden die Reste des Verpflegungslagers nach Krummendeich an den Sitz des Marine-Seekommandanten Otterndorf verlegt. Diese Dienststelle wird wiederum im November/Dezember 1945 aufgelöst und in die German Minesweeping Administration (GM/SA) überführt. Diese Einheit war damals im Minensucherhafen stationiert.
Die Verwaltung der von den Siegermächten beschlagnahmten Cuxhavener Liegenschaften wird durch die Weisung der Oberfinanzdirektion (OFD) Hannover am 20. November 1947 dem Finanzamt Cuxhaven übertragen.
Nach der Gründung der Bundeswehr am 12. November 1955 nimmt am 15. Juni das Voraus-Personal der Dienststelle

Bundesminister für Verteidigung
Verwaltungsstelle Cuxhaven
(Standortverwaltung)

den Dienst auf. Die Dienststelle befindet sich in der Kaserne „Kleine Wettern“ innerhalb der Grimmershörnkaserne. Der 1. Juli 1956 ist der offizielle Termin für die Aufnahme des Dienstbetriebes.

Papenstraße 115 im Jahr 2010

Im Januar 1959 zieht die Standortverwaltung von der Grimmershörnkaserne in die Papenstraße 115 um. Diese Liegenschaft (Baubeginn 1910) war während des Zweiten Weltkrieges durch das Marine-Artilleriezeugamt Groden als Marine-Artillerie-Arsenal genutzt worden, danach von den Stationierungsstreitkräften als Kfz-Reparaturwerkstatt und Tankstelle (Freigabe am 30. Januar 1958).
Am 7. März 1963 wird eine Außenstelle der Standortverwaltung Cuxhaven auf dem Fliegerhorst Nordholz eingerichtet. Obwohl sie schon seit diesem Zeitpunkt arbeitet, wird sie erst am 12. Februar 1965 rückwirkend zum 1. Juli 1963 eingerichtet.

Papenstraße 69 (Villa Wachtendorf) 2010

Nachdem die Standortkommandantur Cuxhaven am 1. November 1965 aufgelöst wird, beziehen Teile der Standortverwaltung Cuxhaven die Liegenschaft „Papenstraße 69“. In diesem Gebäude war die Standortkommandantur Cuxhaven seit ihrem Umzug am 1. Dezember 1957 aus der Grimmershörnkaserne untergebracht. Vorher diente das Gebäude, die so genannte „Villa Wachtendorf“ (Baujahr 1922), als Wohngebäude für den Leiter des Sperrwaffenarsenals Groden. Hierfür war es 1939 durch den Reichs-Marinefiskus erworben worden.
Am 1. April 1994 nimmt die Standortverwaltung Cuxhaven nach ihrem Umzug in die Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne den Dienstbetrieb auf. Die Liegenschaften in der Papenstraße 115 und 69 werden am 1. August 1994 bzw. 1. November 1994 in das Allgemeine Grundvermögen zurückgegeben.
Die Außenstelle Nordholz der Standortverwaltung Cuxhaven wird am 31. Dezember 1995 aufgelöst und ab 1. Januar 1996 als Bezirksverwaltung weitergeführt. Mit Datum vom 31. Dezember 1996 wird die Standortverwaltung Bremerhaven aufgelöst. Die stattdessen eingerichtete Außenstelle wird der Standortverwaltung Cuxhaven angegliedert, bis auch diese Außenstelle am 31. Dezember 2002 aufgelöst und ab 1. Januar 2003 als Bezirksverwaltung weitergeführt wird.
Ende des Jahres 2004 werden Teile der Standortverwaltung Cuxhaven nach Nordholz verlegt, später wird der Bereich „Finanzen“ nach Nordholz und Bremerhaven verlegt.
Im Zuge einer weiteren Umgliederung der Bundeswehrverwaltung erhielt auch die Standortverwaltung Cuxhaven am 1. Januar 2007 eine neue Struktur (u.a. durch die Aufnahme der bisher bei den militärischen Dienststellen geführten Truppenverwaltungen) und einen neuen Namen. Sie war jetzt das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Cuxhaven.

Auflösung

Nach der Bekanntgabe der Stationierungsentscheidungen am 26. Oktober 2011 durch das Bundesministerium der Verteidigung wurde, wie bereits entschieden war, der Standort Cuxhaven im II. Quartal 2014 aufgelöst, der projektierte Umzug des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Cuxhaven nach Nordholz fand jedoch nicht statt. Das BwDLZ Cuxhaven wurde am 28. Februar 2013 aufgelöst, das benachbarte BwDLZ Schwanewede wurde am 31.12.2014 außer Dienst gestellt..

Die Aufgaben des BwDLZ Cuxhaven wurden durch die BwDLZ Oldenburg und Rotenburg/W. übernommen.

Mit der Schließung der Hinrich-Wilhelm-Kopf-Kaserne im II. Quartal 2014 verlor Cuxhaven seine letzte militärische Dienststelle, als letzte militärische Einrichtung überhaupt verbleibt zunächst die "Standortschießanlage Altenwalde".


Fußnoten

  1. Der Sozialdienst bleibt unter dem Dach des BwDLZ Oldenburg in Nordholz erhalten