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Neuer Fischereihafen

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Neuer Fischereihafen 2015
Der Neue Fischereihafen aus der Luft

Der Neue Fischereihafen ist ein Hafenteil von Cuxhaven.

Die Planungen für den Neuen Fischereihafen reichen bis in das Jahr 1935 zurück. Baubeginn für diesen Hafenteil war im September 1937, die Fertigstellung datiert auf das Jahr 1939. Die Größe des Hafenbeckens betrug 400m x 50m. Die Zufahrt zum Neuen Fischereihafen erfolgte durch den Amerikahafen.

Gleichzeitig wurde die Auktionshalle Halle IX am Südkai des Hafenbeckens noch vor Kriegsausbruch fertiggestellt, aber nicht mehr in Betrieb genommen, die Marine zog hier während des Krieges ein.

Nach dem 2.Weltkrieg mussten zur Ernährung der Bevölkerung große Mengen Hering importiert werden, wofür die Hallenkapazitäten nicht ausreichten. An der Verlängerung des Lentzkais wurde 1947 mit dem Bau der mit zwei Kränen ausgestatteten Heringshalle begonnen, welche am 1. April 1949 in Betrieb genommen werden konnte. Durch den Bau der Seeschleuse wurde der Lentzkai im Bereich des Neuen Fischereihafens abgetrennt und umbenannt zum Heringskai.

1954 wurde der Neubau der Halle X fertiggestellt. Der letzte verbliebene Rest an Kaifläche östlich der neuen Fischhalle ging 1957 an den Industriebetrieb "Seeadler".

Aufgrund der rasanten Nachkriegsentwicklung der Fischwirtschaft stellte sich schon bald heraus, das der neue Fischereihafen den Erfordernissen nicht mehr genügte. Einerseits war die Größe nicht mehr hinreichend, andererseits war die Löschlogistik infolge der Tidenabhängigkeit nicht optimal.

Jedoch war eine Hafenerweiterung nicht möglich, da der Niedersächsische Hafenteil gebietsmäßig an seine hamburgischen Grenzen gelangt war. Erst durch einen Staatsvertrag zwischen Niedersachsen und Hamburg im Jahre 1961 war eine Erweiterung des Neuen Fischereihafens möglich geworden. Hamburg benötigte einen Gebietstausch für einen geplanten Tiefwasserhafen bei Scharhörn, der nie realisiert wurde 1961 wurde der Hafen um 500 m in östlicher Richtung erweitert. Gleichzeitig entstand das 200m breite Wendebecken am Ostende.

Anfang der 1960er-Jahre wurde eine Seeschleuse mit zwei Kammern gebaut und die Durchfahrt zum Amerikahafen geschlossen. Der Neue Fischereihafen ist seitdem tidenunabhängig, was einer Maschinenunterstützung der Fischlöscherei zugutekam.

Bei der Erweiterung des Neuen Fischereihafens wurden verbaut, verlegt und bewegt:

35.000 cbm Stahlbeton
15.000 t Stahl
60.000 qm Straße
7 km Eisenbahnstrecke
8 km Kanalisation
1,5 Millionen cbm Erde

Die erste Schleusung fand am 20. Juli 1965 statt. Die Länge der Schleuse beträgt: 190 m, Breite: 24 m, Tiefe: 9 m unter MTnW.

Das Baggergut der Hafenerweiterung und des Schleusenbaus fand in der Aufspülung des Areals zwischen Alte Liebe und Fährhafen Verwendung.

Nutzung

Seit dem Niedergang der großen Cuxhavener Fischfangära haben sich an dem tidenunabhängigen Hafenbecken auch diverse andere Branchen angesiedelt. So dient er heute als Mehrzweckhafen mit Umschlag- u. Ausrüstungskais für Trawler und Logger, Offshore-Versorger, Massengutumschlag (Dünger u.a.). Fischauktions- und Verarbeitungshallen, Fischindustrie, Schiffsausrüstungsbetriebe, Tiefkühlhäuser, Eiswerk, Freilagerflächen. Ein- u. Ausfahrt zu jeder Zeit durch die Seeschleuse.

Nach wie vor ist Cuxhaven einer der führenden Standorte der deutschen Fischindustrie, mit nur noch 11 Trawlern und einer Fischanlandung von 93.564 t, verarbeitet in 31 örtlichen Betrieben (Stand 2005).

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