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Schlossgarten: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei: Brunnen Schlosspark 1.JPG |Kanonen und Springbrunnen vor dem Schloss|thumb|right]]
 
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Die ursprüngliche Nutzung der Fläche des heutigen Schlossgartens als Verteidigungsanlage kann man anhand der Kanonen in der [[Südersteinstraße]] erahnen. Um 1600 sollen dort 40 bis 50 Kanonen ge-standen haben.
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Die ursprüngliche Nutzung der Fläche des heutigen Schlossgartens als Verteidigungsanlage kann man anhand der Kanonen in der [[Südersteinstraße]] erahnen. Um 1600 sollen dort 40 bis 50 Kanonen gestanden haben.
Vor 1731 war auf den eingeebneten Wällen zwischen dem inneren und dem äußeren Schlossgraben ein Lustgarten angelegt worden. Der Amtmann [[Brockes, Barthold Heinrich |Barthold Heinrich Brockes]] sorgte eigen-mächtig dafür, dass dieser Garten erneuert und erweitert wurde. Um 1737 wurden Bäume gepflanzt, Beete angelegt, Grotten, Lauben und Spazierwege geschaffen. Dem Hamburger Rat missfielen diese Maßnahmen. Heute kann man sich an dem wertvollen Baumbestand erfreuen. Hierzu zählen u. a. folgende Arten: Atlas-Zeder<ref>Atlas-Zeder: stammt aus Nordafrika; steht in der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten</ref>, Honoki-Magnolie<ref>Honoki-Magnolie: kommt in Japan und in den Kurilen vor</ref> und Urweltmammutbaum<ref>Urweltmammutbaum: kommt in China vor; einzelne Exemplare weltweit als Zierbäume in Parks und Gärten; gilt als lebendes Fossil</ref>. Der Schlossgarten behielt im 18. Jahrhundert teilweise noch Merkmale der Verteidigungsanlage mit den Zugbrücken, den Schlossgräben und dem inneren hohen Wall. Ab etwa 1835 wurde die Gartenanlage in eine romantische Parkanlage umgestaltet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind die Zugbrücken abgebaut und der nördliche Abschnitt des inneren Schlossgrabens zugeschüttet worden.
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Vor 1731 war auf den eingeebneten Wällen zwischen dem inneren und dem äußeren Schlossgraben ein Lustgarten angelegt worden. Der Amtmann [[Brockes, Barthold Heinrich |Barthold Heinrich Brockes]] sorgte eigen-mächtig dafür, dass dieser Garten erneuert und erweitert wurde. Um 1737 wurden Bäume gepflanzt, Beete angelegt, Grotten, Lauben und Spazierwege geschaffen. Dem Hamburger Rat missfielen diese Maßnahmen. Heute kann man sich an dem wertvollen Baumbestand erfreuen. Hierzu zählen u. a. folgende Arten: Atlas-Zeder<ref>Atlas-Zeder: stammt aus Nordafrika; steht in der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten</ref>, Honoki-Magnolie<ref>Honoki-Magnolie: kommt in Japan und in den Kurilen vor</ref> und Urweltmammutbaum<ref>Urweltmammutbaum: kommt in China vor; einzelne Exemplare weltweit als Zierbäume in Parks und Gärten; gilt als lebendes Fossil</ref>. Der Schlossgarten behielt im 18. Jahrhundert teilweise noch Merkmale der Verteidigungsanlage mit den Zugbrücken, den Schlossgräben und dem inneren hohen Wall. Ab etwa 1835 wurde die Gartenanlage in eine romantische Parkanlage umgestaltet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind die Zugbrücken abgebaut und der nördliche Abschnitt des inneren Schlossgrabens zugeschüttet worden.
Mit der Fertigstellung des [[Amtshaus |Gerichtsgebäudes]] "Katasteramt" 1892 erfolgte auch eine Umgestaltung des Schlossvorplatzes. Später wurde der Bereich des 1909 abgebrannten [[Krähenhof]]es gärtnerisch gestaltet und dem Schlosspark angegliedert. Zu Beginn der 1930er Jahre kam das [[Kriegerdenkmal]] hinzu. Das (ehemalige) [[Freilichttheater]] entstand 1934 auf der Rückseite des [[Schweizerhaus]]es. Am [[18. März]] [[1860]] gab Amtmann Dr. [[Kirchenpauer, Gustav Heinrich |Gustav Heinrich Kirchenpauer]] die Wege um das Schloss Ritzebüttel zeitweise frei. Seit 1896 war der gesamte Schlossgarten vom 15. März bis zum 15. September zwischen 7 Uhr und 19.30 Uhr für alle Personen frei zugänglich. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges entfielen auch diese zeitlichen Einschränkungen.
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Mit der Fertigstellung des [[Amtshaus |Gerichtsgebäudes]] „Katasteramt“ 1892 erfolgte auch eine Umgestaltung des Schlossvorplatzes. Später wurde der Bereich des 1909 abgebrannten [[Krähenhof]]es gärtnerisch gestaltet und dem Schlosspark angegliedert. Zu Beginn der 1930er Jahre kam das [[Kriegerdenkmal]] hinzu. Das (ehemalige) [[Freilichttheater]] entstand 1934 auf der Rückseite des [[Schweizerhaus]]es. Am [[18. März]] [[1860]] gab Amtmann Dr. [[Kirchenpauer, Gustav Heinrich |Gustav Heinrich Kirchenpauer]] die Wege um das Schloss Ritzebüttel zeitweise frei. Seit 1896 war der gesamte Schlossgarten vom 15. März bis zum 15. September zwischen 7 Uhr und 19.30 Uhr für alle Personen frei zugänglich. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges entfielen auch diese zeitlichen Einschränkungen.
 
Hamburg veranlasste 1924 den Eintrag des Schlossgartens in die Denkmalliste. Viele Gebäude auf dem Areal stehen ebenfalls unter Denkmalschutz: Schloss Ritzebüttel, Marstall, Amtshaus ("Katasteramt"), [[Schlosswache]] (Alte Wache), [[Gärtnerhaus]], [[Schweizerhaus]].
 
Hamburg veranlasste 1924 den Eintrag des Schlossgartens in die Denkmalliste. Viele Gebäude auf dem Areal stehen ebenfalls unter Denkmalschutz: Schloss Ritzebüttel, Marstall, Amtshaus ("Katasteramt"), [[Schlosswache]] (Alte Wache), [[Gärtnerhaus]], [[Schweizerhaus]].
 
[[Datei: Schlossgarten IMG 2023-09-10-10-35-28-802.jpg |Plan des Schlossgartens 2023|withs="300" heights="250"]]
 
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Außerdem gibt es auch einen [[Geheimgang im Burgwall]] westlich des Schlosses, dessen Errichtungsdatum nicht dokumentiert ist ("geheim"). Eine Sonnenuhr ist vor 1755 entstanden. Das Original befindet sich im Garten des Gärtnerhauses. Die Replik kann man jederzeit in der Südersteinstraße am Zugang zum Schloss sehen. Die ehemalige [[Schlossgärtnerei]] aus dem 18. Jahrhundert befand sich in der Nähe des heutigen [[Brockesbrunnen]]s. Der Brockesbrunnen - gegenüber der Schlosswache gelegen - wurde 1933 ent-hüllt. 1797 ist östlich des Schlosses ein [[Denkmal im Schlossgarten |Gedenkstein]] zu Ehren der Amtmänner Brockes und Schlüter gesetzt worden. Das erste Museum Cuxhavens war das [[Ritzebütteler `Ulk´-Museum]], das 1852 gegenüber der Schlosswache eingerichtet wurde (heutiger Stand-ort des Brockesbrunnens). Seit 1935 gibt es den [[Gedenkstein (Volksgemeinschaft)]] im Bereich des ehemaligen Freilichttheaters. [[Gewidmete Bäume]] kann man im Schlossgarten auch finden: die Schillerlinde (1905) zum 100. Todestag des Dichters und die [[Schneidemühl]]-Eiche (2007) zur 50jährigen Städtepatnerschaft. Ebenso gibt es [[Kunst im Schlosspark]] (1995/1999). 2013 schenkte die isländische Stadt [[Hafnarfjördur]] zur 25jährigen Städtepartnerschaft der Stadt Cuxhaven zwei Lavasteine. Sie befinden sich in der Nähe des Brockesbrunnens.
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Außerdem gibt es auch einen [[Geheimgang im Burgwall]] westlich des Schlosses, dessen Errichtungsdatum nicht dokumentiert ist ("geheim"). Eine Sonnenuhr ist vor 1755 entstanden. Das Original befindet sich im Garten des Gärtnerhauses. Die Replik kann man jederzeit in der Südersteinstraße am Zugang zum Schloss sehen. Die ehemalige [[Schlossgärtnerei]] aus dem 18. Jahrhundert befand sich in der Nähe des heutigen [[Brockesbrunnen]]s. Der Brockesbrunnen - gegenüber der Schlosswache gelegen - wurde 1933 enthüllt. 1797 ist östlich des Schlosses ein [[Denkmal im Schlossgarten |Gedenkstein]] zu Ehren der Amtmänner Brockes und Schlüter gesetzt worden. Das erste Museum Cuxhavens war das [[Ritzebütteler `Ulk´-Museum]], das 1852 gegenüber der Schlosswache eingerichtet wurde (heutiger Standort des Brockesbrunnens). Seit 1935 gibt es den [[Gedenkstein (Volksgemeinschaft)]] im Bereich des ehemaligen Freilichttheaters. [[Gewidmete Bäume]] kann man im Schlossgarten auch finden: die Schillerlinde (1905) zum 100. Todestag des Dichters und die [[Schneidemühl]]-Eiche (2007) zur 50jährigen Städtepatnerschaft. Ebenso gibt es [[Kunst im Schlosspark]] (1995/1999). 2013 schenkte die isländische Stadt [[Hafnarfjördur]] zur 25jährigen Städtepartnerschaft der Stadt Cuxhaven zwei Lavasteine. Sie befinden sich in der Nähe des Brockesbrunnens.
 
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Datei: Schlossgarten IMG 2023-09-10-11-27-28-407.jpg |Lavastein im Schlossgarten 2023

Version vom 31. Dezember 2023, 11:27 Uhr

Der Schlossgarten ist eine Parkanlage, auf deren Areal sich auch das Schloss Ritzebüttel befindet.

Kanonen und Springbrunnen vor dem Schloss

Die ursprüngliche Nutzung der Fläche des heutigen Schlossgartens als Verteidigungsanlage kann man anhand der Kanonen in der Südersteinstraße erahnen. Um 1600 sollen dort 40 bis 50 Kanonen gestanden haben. Vor 1731 war auf den eingeebneten Wällen zwischen dem inneren und dem äußeren Schlossgraben ein Lustgarten angelegt worden. Der Amtmann Barthold Heinrich Brockes sorgte eigen-mächtig dafür, dass dieser Garten erneuert und erweitert wurde. Um 1737 wurden Bäume gepflanzt, Beete angelegt, Grotten, Lauben und Spazierwege geschaffen. Dem Hamburger Rat missfielen diese Maßnahmen. Heute kann man sich an dem wertvollen Baumbestand erfreuen. Hierzu zählen u. a. folgende Arten: Atlas-Zeder[1], Honoki-Magnolie[2] und Urweltmammutbaum[3]. Der Schlossgarten behielt im 18. Jahrhundert teilweise noch Merkmale der Verteidigungsanlage mit den Zugbrücken, den Schlossgräben und dem inneren hohen Wall. Ab etwa 1835 wurde die Gartenanlage in eine romantische Parkanlage umgestaltet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts sind die Zugbrücken abgebaut und der nördliche Abschnitt des inneren Schlossgrabens zugeschüttet worden. Mit der Fertigstellung des Gerichtsgebäudes „Katasteramt“ 1892 erfolgte auch eine Umgestaltung des Schlossvorplatzes. Später wurde der Bereich des 1909 abgebrannten Krähenhofes gärtnerisch gestaltet und dem Schlosspark angegliedert. Zu Beginn der 1930er Jahre kam das Kriegerdenkmal hinzu. Das (ehemalige) Freilichttheater entstand 1934 auf der Rückseite des Schweizerhauses. Am 18. März 1860 gab Amtmann Dr. Gustav Heinrich Kirchenpauer die Wege um das Schloss Ritzebüttel zeitweise frei. Seit 1896 war der gesamte Schlossgarten vom 15. März bis zum 15. September zwischen 7 Uhr und 19.30 Uhr für alle Personen frei zugänglich. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges entfielen auch diese zeitlichen Einschränkungen. Hamburg veranlasste 1924 den Eintrag des Schlossgartens in die Denkmalliste. Viele Gebäude auf dem Areal stehen ebenfalls unter Denkmalschutz: Schloss Ritzebüttel, Marstall, Amtshaus ("Katasteramt"), Schlosswache (Alte Wache), Gärtnerhaus, Schweizerhaus. withs="300" heights="250"

Legende
1 = Schloss Ritzebüttel
2 = "Katasteramt" = Altes Amtsgericht = Künstlerhaus
3 = Schlosswache = Alte Wache
4 = Gärtnerhaus
5 = Schweizerhaus
6 = Ehrenmal = Kriegerdenkmal

Außerdem gibt es auch einen Geheimgang im Burgwall westlich des Schlosses, dessen Errichtungsdatum nicht dokumentiert ist ("geheim"). Eine Sonnenuhr ist vor 1755 entstanden. Das Original befindet sich im Garten des Gärtnerhauses. Die Replik kann man jederzeit in der Südersteinstraße am Zugang zum Schloss sehen. Die ehemalige Schlossgärtnerei aus dem 18. Jahrhundert befand sich in der Nähe des heutigen Brockesbrunnens. Der Brockesbrunnen - gegenüber der Schlosswache gelegen - wurde 1933 enthüllt. 1797 ist östlich des Schlosses ein Gedenkstein zu Ehren der Amtmänner Brockes und Schlüter gesetzt worden. Das erste Museum Cuxhavens war das Ritzebütteler `Ulk´-Museum, das 1852 gegenüber der Schlosswache eingerichtet wurde (heutiger Standort des Brockesbrunnens). Seit 1935 gibt es den Gedenkstein (Volksgemeinschaft) im Bereich des ehemaligen Freilichttheaters. Gewidmete Bäume kann man im Schlossgarten auch finden: die Schillerlinde (1905) zum 100. Todestag des Dichters und die Schneidemühl-Eiche (2007) zur 50jährigen Städtepatnerschaft. Ebenso gibt es Kunst im Schlosspark (1995/1999). 2013 schenkte die isländische Stadt Hafnarfjördur zur 25jährigen Städtepartnerschaft der Stadt Cuxhaven zwei Lavasteine. Sie befinden sich in der Nähe des Brockesbrunnens.

Literatur

Das Amt Ritzebüttel - Keimzelle der Stadt Cuxhaven. Von der Eroberung und ersten Amtsmannschaft bis zum Groß-Hamburg-Gesetz - Bussler, P. - Hrsg.: Verein Bürger für das Schloss Ritzebüttel e. V. - Bremerhaven: Müller Ditzen GmbH, 2022 - 244 S. - ISBN 978-3-00-072279-0


Fußnoten

  1. Atlas-Zeder: stammt aus Nordafrika; steht in der Roten Liste gefährdeter Pflanzenarten
  2. Honoki-Magnolie: kommt in Japan und in den Kurilen vor
  3. Urweltmammutbaum: kommt in China vor; einzelne Exemplare weltweit als Zierbäume in Parks und Gärten; gilt als lebendes Fossil